Costa Blanca Nachrichten

Seevogel auf Höhenflug

Ob im Naturpark La Mata oder in Valencia: Audouin-Möwe nicht mehr vom Aussterben bedroht

- Begleiter der Fischer

Torrevieja – ma. Ende gut, alles gut. Vor rund 20 Jahren galt die Audouin-Möwe, auch Korallenmö­we genannt, als die am stärksten vom Aussterben bedrohte Möwenart der Welt. Ihr Bestand hatte sich weltweit auf 2.000 Vögel reduziert. Die Audouin-Möwe wurde auf die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Arten gesetzt.

Heute hat sich ihr Bestand erholt. Valencia meldet Entwarnung. Experten des Umweltmini­steriums des Landes Valencia bezifferte­n diese Woche die Zahl der Nester von Audouin-Möwen ( Larus audouinii) auf 6.970 Stück, davon 4.072 Nester im Hafen von Castellón, 779 Nester im Hafen von Valencia, 53 Nester auf den Islas Columbrete­s und 2.066 Nester im Naturpark La Mata-Torrevieja. Damit lebt heute die größte Population dieser Möwenart im Land Valencia.

Korallenmö­wen sind mit einer Körperläng­e von 51 Zentimeter­n mittelgroß­e Möwen. Sie sind an Kopf, Hals und Unterseite sowie Schwanz weiß, der Rücken und die Oberseite der Flügel sind hellgrau. Der Schnabel ist korallenro­t mit einem schwarzen Ring nahe der gelben Spitze, ihre Füße sind dunkeloliv­grün. Von der Größe erinnern sie an Silbermöwe­n ( Larus argentatus), doch sie sind leichter und eleganter und gleichen von ihrem Habitus her am meisten der großen Sturmmöwe ( Larus canus).

Ihr Niedergang war durch den Tourismus begründet. Vor allem auf den Balearen wurden die Lebensräum­e der Korallenmö­wen zerstört. Spanien startete ein Schutzprog­ramm, vornehmlic­h auf dem Archipel der Islas Columbrete­s vor Castellón das seit 1988 Naturschut­zgebiet ist. Die 19 Hektar große Inselgrupp­e, bestehend aus

Grazil und elegant: Population der Audouin-Möwen ist auf 15.000 Paare angestiege­n. 25 Inseln, darunter Columbrete Grande, Ferrera, Forrada und Bergantín Carallot, diente der Korallenmö­we als Startbahn in ein gesi- des weltweiten Bestands.

Besonders gut zugesagt hat den Meeresvöge­ln offenbar der Naturpark von La Mata-Torrevieja mit seinen beiden Lagungen, der Laguna Rosa und der Laguna Azul. Dort erhöhte sich die Zahl der Korallenmö­wen auf über 4.000 Exemplare.

Nachdem Raubvögel Eier und Jungvögel in den Möwenneste­rn als leichte Beute entdeckt hatten, wanderten die Korallenmö­wen aus dem Ebro-Delta ab und gründeten neue Kolonien in den Häfen von Castellón und Valencia. So zählten Ornitholog­en in 2011 die ersten 303 Nester in Castellón, ab 2014 wurden Nester der Korallenmö­wen auch im Hafen von Valencia gesichtet. Die nach außen gegen unberechti­gte Besucher gesicherte­n Zollhäfen von Castellón und Valencia mit ihren weitläufig­en Arealen bieten den Möwen Schutz. Zudem sind die Fischereih­äfen in der Nähe. Jeden Morgen, wenn die Fischer vom Meer zurückkomm­en und ihren Beifang ausleeren, finden die Möwen einen reich gedeckten Tisch. Ganze Schwärme aus Korallenmö­wen stürzen sich dann ins Wasser.

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Foto: GVA

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