Buhlen um die Provinz
PP-Politiker José Císcar und Miguel Ortiz streiten um Vorsitz der Diputación– Luisa Pastor gibt ab
Alicante – hau. Es könnte eng werden für José Císcar. Noch vor der Kommunalwahl am 24. Mai hatte der Provinzchef der Konservativen in Alicante mehrfach betont, sich auch für die Provinzverwaltung ins Zeug legen zu wollen. Doch nun könnte dem 54-Jährigen selbst dieses Amt vermiest werden. Der Grund sind neben der Wahlschlappe der PP auch interne Streitigkeiten.
Doch der Reihe nach. Insgesamt darf die Volkspartei in der Provinzverwaltung 15 Abgeordnete stellen. Damit fehlt den Konservativen zwar weiterhin ein Mandat zur absoluten Mehrheit, den Vorsitz der Diputación wollen sie jedoch weiterhin halten. Unklar ist allerdings, wer das Sagen im Verwaltungssitz der Provinz in Alicante haben könnte. Zunächst sah es so aus, als ob der ambitionierte Císcar um den Posten mit der bisherigen Amtsinhaberin Luisa Pastor buhlen würde. Die jedoch erteilte angesichts ihrer Niederlage in San Vicente, wo sie nach 14 Jahren den Bürgermeistersessel abgeben muss, auch der Provinzverwaltung eine Absage. Bleibt jedoch ein anderer Kandidat: Miguel Ortiz, ehemaliger Bürgermeister von Altea und wie Císcar darauf erpocht, sich den Chefsessel in der Provinzverwaltung zu sichern. Kund tat der 52-Jährige seine Absicht unter anderem bei einem Treffen der Konservativen diese Woche in Alicante – und zwar lautstark. Die Partei müsse erneuert werden, meinte Ortiz und forderte, den zukünftigen Chef der
Hat gut lachen: Miguel Ortiz könnte José Císcar die Provinzverwaltung streitig machen. Diputación in einer internen Wahl zu bestimmen.
Grundsätzlich sind es die PPStadträte der verschiedenen Kommunen, die mit ihrer Stimme über den Kandidaten für die Provinzverwaltung entscheiden. Und genau um die haben die beiden Anwärter in den vergangenen Tagen gebuhlt. Während Císcar, so hieß es aus Parteikreisen, im Kreis L’Alacantí absahnte, trumpfte Gegenspieler Ortiz in der Vega Baja auf.
Luisa Pastor, die Dritte im Bunde der Provinz-PP, sprach angesichts des Gerangels ihrer Parteikollegen unterdessen klare Worte: „Ich werde einen Schritt zurück machen und hoffe, dass Císcar dies auch tut“, so die bisherige Chefin der Provinzverwaltung im Interview mit der Zeitung „Información“. In anderen Worten: Pastor setzt auf Ortiz. Und legt Konkurrent Císcar damit möglicherweise einen weiteren Stolperstein in den Weg. mit eine absolute Mehrheit in der Provinzverwaltung. Doch nach der Absage von Valencias C’s-Sprecher Emigdio Tormo, Císcar als Präsident der Diputación zu unterstützen, bröckelt auch diese Festung. Und zwar gewaltig: Was im Rathaus von Alicante geschehen sei, sei ein Beispiel dafür, was auch in der Provinzverwaltung passieren könne, so Tormo über die Regierungsbildung im Stadtradt. Da nämlich hatte Ciudadanos für den neuen Bürgermeister Gabriel Echávarri (PSOE) gestimmt (siehe unten). Und sich damit auch auf Provinzebene die Koalitionsverhandlungen mit dem linken Lager offen gehalten.