Rafael Blasco tritt seine Haftstrafe an
Der ranghohe Politiker hatte Entwicklungshilfegelder für Immobilienkäufe in Valencia verwendet
Valencia – ck. Am 15. Juni hat der valencianische Politiker Rafael Blasco eine Haftstrafe in der Strafanstalt Picassent angetreten. Blasco war zwischen 1983 und 2011 in verschiedenen Ressorts Landesminister in Valencia gewesen – bis 1989 für die Sozialisten (PSOE), danach für die konservative Volkspartei (PP). Während der FrancoDiktatur hatte er der Kommunistischen Partei (PCE) angehört.
Er wurde in einem Teilverfahren des „Caso Cooperación“als zuständiger Landesminister der Amtspflichtverletzung, Veruntreuung und Dokumentenfälschung für schuldig befunden. Zwischen 2008 und 2010 sollen sechs Millionen Euro, die für Entwicklungshilfeprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika von der Landesregierung zur Verfügung gestellt worden waren, in den Kauf von Immobilien in Valencia geleitet worden sein.
Blasco wurde wegen zweier Hilfsprojekte in Nicaragua verurteilt, bei denen von den 1,6 Millionen Euro, nicht einmal 50.000 Euro nach Nicaragua gelangt waren. Weitere Verfahren gegen ihn laufen noch.
Das Oberlandesgericht in Valencia hat vergangene Woche das Urteil bestätigt, allerdings die Haftstrafe von acht auf 6,5 Jahre für den heute 70-Jährigen heruntergesetzt.
Angezeigt wurde das Korruptionsnetz 2010 durch die Abgeordneten Clara Tirado von den Sozialisten und Mireia Mollà von Compromís. Sie zeigten sich zufrieden, dass mit Blascos Eintritt ins Gefängnis ihr Kampf gegen die Korruption der PP erfolgreich war. Der Fall, bei dem die Ärmsten bestohlen wurden, hatte große Empörung verursacht.
Rafael Blasco 2010 als Landesminister.