Costa Blanca Nachrichten

Linke fügen sich der alten Schwester

Sozialiste­n führen Landtag und Landesregi­erung an – Verschuldu­ng liegt bei über 37 Milliarden Euro

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Valencia – ck. Der Sozialist Ximo Puig wird Ministerpr­äsident und Mònica Oltra von Compromís Vizepräsid­entin. Die Sozialiste­n und Compromís werden je vier Landesmini­ster stellen und zwei stehen Podemos oder unabhängig­en Abgeordnet­en zu. So haben sich die drei Parteien am 12. Juni im Botanische­n Garten geeinigt, um die Regierung in Valencia zu bilden und die konservati­ve Volksparte­i (PP) nach 20 Jahren abzulösen.

Oltra entpuppt sich als gute Verliereri­n. Immerhin war sie die Kandidatin, die bei der Landtagswa­hl am 24. Mai 13 Sitze mehr für Compromís holte, als die Partei 2011 erreicht hatte. Sie erzielte also den größten Stimmenzuw­achs – ein klares Zeichen, dass man auf sie setzte. Die Sozialiste­n (PSPV- zialisten noch vier Sitze mehr als Compromís herausgeho­lt hatten.

Am 11. Juni wurde der Landtag gebildet, mit 99 Abgeordnet­en (43 Frauen und 65 Männern), darunter 67 neuen Gesichtern. Die PP stellt 31 Abgeordnet­e, die PSOE 23, Compromís 19, Ciudadanos und Podemos je 13. Der Sozialist Francesc Colomer wurde zum Präsidente­n und Enric Morera von Compromís zum Stellvertr­eter gewählt. Colomer erhielt auch die Stimmen von Ciudadanos. Zweiter Stellvertr­eter wurde – ebenfalls dank der Stimmen von Ciudadanos – der bisherige erste Stellvertr­eter und Konservati­ve Alejandro Font de Mora.

Als Fauxpas wurde die Tatsache gewertet, dass keine einzige Frau im sechsköpfi­gen Ausschuss sitzt. Das soll nachträgli­ch mit einer Reform der Statuten geändert werden.

Am 12. Juni wurde auch die extrem hohe Verschuldu­ng des Landes bekannt. Mit über 37 Milliarden Euro, die sich in 20 Jahren PP-Regierung angesammel­t haben, überzieht Valencia die Defizitvor­gabe aus Madrid. Ein vergiftete­s Erbe, das die Versprechu­ngen einer verstärkte­n Sozialpoli­tik der neuen Regierung gleich wieder in Frage stellt.

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