Vierjährige Belagerung von Gibraltar
Am 16. Juni des Jahres 1779 startete Spanien eine militärische Offensive zur Rückeroberung von Gibraltar. Trotz einer fast vierjährigen Belagerung konnten die Engländer ihre Kronkolonie allerdings erfolgreich verteidigen.
Gibraltar war 1704 im Rahmen des spanischen Erbfolgekrieges von England erobert worden. Im Friedensvertrag von Utrecht musste Spanien zehn Jahre später dann die englische Hoheit anerkennen. Trotzdem wurde schon 1727 ein erfolgloser Versuch unternommen, das Landstück zurückzugewinnen.
Der Konflikt um Gibraltar spitzte sich abermals zu, nachdem Spanien 1779 im Vertrag von Aranjuez mit dem englischen Erzfeind Frankreich eine militärische Allianz eingegangen war. Noch im gleichen Jahr startete Spanien den erneuten Angriff auf Gibraltar. Von 1779 bis 1783 mussten die Engländer ihre Kolonie gegen die spanischen Angreifer verteidigen.
Aus der Erfahrung der Belagerung von 1727, als Bombardierungen den Gegner nicht zur Aufgabe zwangen, zielte die Strategie diesmal darauf ab, die Versorgung der Bevölkerung mit einer Seeblockade zu kappen. Der englischen Flotte gelang es jedoch immer wieder, die Blockade zu überwinden.
Nachdem auch ein letzter Großangriff der Spanier mit auf Plattformen auf dem Meer treibenden Kanonenbatterien im September 1782 nicht den erhofften Erfolg einbrachte, nahmen beide Parteien schließlich Friedensverhandlungen auf, die den Konflikt im Februar 1783 beendeten. (jan)