Fiktion und Fotokunst
Ausstellung in Alicante zeigt die Arbeiten des Künstlers Javier Vallhonrat – Die Spitze des Eisbergs
Kritische Stimmen meinen, vieles in der modernen Kunst sei Lug und Trug, Augenwischerei, Fake. Damit liegen sie bei Javier Vallhonrat gar nicht so verkehrt, aber anders, als die Kritiker vermuten. Der 1953 in Madrid geborene Vallhonrat steckt Jahre mühseliger Arbeit – oft unter extremen klimatischen Bedingungen – in seine Projekte und präsentiert uns dann geheimnisvolle Geschichten und traumhafte Bilder. Aber nicht alles, was er zeigt, ist, was es scheint. In der Galería Aural in Alicante ist bis zum 31. Juli die kleine Ausstellung „Eolionimia“zu sehen.
Großformatige Aufnahmen von Naturphänomenen auf Island. Nordlichter und Eisberge, Nebel und Schneeverwehungen. Und zwei Videos. Das eine Video erinnert an die Super-A-Filme unserer Kindheit, sagt der Künstler auf der Eröffnung. Es erzählt die Vorbereitung des Dichters und Hobbymeteorologen Kåre Aarset, der sich seine Ski anschnallt, das Ge- schreiben. Vallhonrat möchte dort Nächte verbringen. Der erbarmungslose Wind verhindert es.
Reflektionen über den Menschen in der Natur, das Berechenbare und das Unbekannte, die Unsicherheit, den Zweifel. Der Mensch will kontrollieren und dominieren. Sich das Chaos Untertan machen, so Vallhonrat. Jahre arbeitet er sich durch die Natur aus Eis und Schnee. Eine Serie, die entstand, nennt er „Eolionimia“. Eolionimia ist die Kunst, dem Wind Namen zu geben. „Der Mensch selbst ist Wasser und Mineral – Erde und Wind. Doch der Wunsch des Menschen ist es, alles zu kontrollieren,
Das Video „1930“zeigt Kåre Aarsets Aufbruch in den Schnee (2014).