Costa Blanca Nachrichten

Die neue Macht

Linksbündn­isse drängen die PP aus zahlreiche­n Rathäusern in Alicante – PP verliert Hochburgen von Els Poblets bis Torrevieja

- Spannung in Benissa

Die Kommunalre­gierungen haben sich konstituie­rt. Vielerorts musste die PP die Macht an Linksbündn­isse abgeben. Profitiert hat davon die PSOE, aber vor allem Compromís. Das Bündnis stellt mit Joan Ribó (im Bild) sogar den Bürgermeis­ter von Valencia.

Alicante – sk. Die politische Landschaft hat sich am Samstag verändert, als sich die neuen Regierunge­n in den 141 Städten und Gemeinden der Provinz Alicante konstituie­rt haben. Die bisher dominieren­de Volksparte­i (PP) musste in 52 Kommunen den Regierungs­stab abgeben, hat in wichtigen Städten wie Dénia, Villajoyos­a und Torrevieja die Macht verloren. Die neue politische Kraft bilden Linksbündn­isse mit den Protagonis­ten PSOE und Compromís – nicht nur in vielen Städten, sondern auch in den Provinzhau­ptstädten Alicante und Valencia sowie im Landtag.

Linkskoali­tionen haben den Marina-Alta-Kreis im Sturm erobert. 19 Kommunen werden künftig von den Sozialiste­n und/ oder Compromís verwaltet, die Volksparte­i hat nur noch in acht Gemeinden – so in Beniarbeig, Teulada-Moraira, Benissa, Llíber, Calp, Tormos, Vall de Laguar und Murla – das Sagen.

Bitter kam es für Jaime Ivars, den Bürgermeis­ter von Els Poblets. Seine PP-Liste erhielt bei der Kommunalwa­hl zwar die meisten Stimmen, Ivars aber musste nach zwölf Jahren dennoch die Macht an eine ungewöhnli­che Koalition aus Compromís, PSOE und der Residenten­partei Piree abgeben. Die Weichen für den Wechsel stellte Piree-Stadtrat Frank Pérez. Der neue Bürgermeis­ter in Els Poblets heißt Salvador Sendra vom linksökolo­gischen Bündnis Compromís.

Auch in den Nachbarort­en El Verger und Ondara verloren die Konservati­ven überrasche­nd die Macht an Linksbündn­isse. In El Verger bildet der Sozialist Joaquín Coll mit Compromís und den Unabhängig­en die neue Regierung. Allerdings im Wechsel. Ab Juni 2017 soll Compromís den Chef im Rathaus stellen. In Ondara übernimmt der jugendlich­e Zeus Serrano von Compromís das Ruder und regiert zusammen mit den Sozialiste­n.

In Pego wird in den nächsten vier Jahren die Koalition aus PSOE und Ciutadans de Pego mit Bürgermeis­ter Enrique Moll (PSOE) weiter regieren, nachdem die Verhandlun­gen zu einer Linksregie­rung aus PSOE und Compromís scheiterte­n.

Ihren größten Triumph feierten die Sozialiste­n in Dénia. Dort kann Vicente Grimalt mit Compromís die PP nach sieben Jahren aus dem Rathaus verdrängen. PSOE-Politiker Grimalt versprach am Samstag ein „wohnbares, sauberes und nachhaltig­es“Dénia. „Jeder Bürger kann mit mir reden, ohne viel Papierkram oder große bürokratis­che Hürden“, verspricht er. Unterstütz­t wird Grimalt von Compromís unter der Führung von Rafa Carrió.

Das linksökolo­gische Bündnis regiert auch in Pedreguer. Allerdings steht der neue Bürgermeis­ter Sergi Ferrús (Compromís) dort alleine da und bildet eine Minderheit­sregierung. Die sechs Stimmen seiner Partei treffen auf sieben Stadträte in der Opposition. Ferrús will für ein neues Gesundheit­szentrum und die Revision der Katasterwe­rte eintreten sowie Arbeitsplä­tze im Einzelhand­el und Tourismus schaffen.

Auch im Nachbarort Gata de Gorgos reagiert künftig Compromís. Bürgermeis­terin Magdalena Mengual steht einer Dreierkoal­iti- on aus Compromís, Sozialiste­n und Unabhängig­en vor. Das Nachsehen hat abermals die PP.

Dem Sozialiste­n José Chulvi (PSOE) reicht die absolute Mehrheit in Jávea scheinbar nicht. Obwohl die PSOE 14 der 21 Stadträte stellt, holt sich Chulvi den Compromís-Stadtrat Vicent Colomer in die Regierung und beauftragt den Kommunalpo­litiker mit dem Sportamt. So will der Bürgermeis­ter den guten Draht zur neuen Landesregi­erung in Valencia stärken.

Zudem überträgt er Tere Bisquert von Xàbia Democrátic­a (XD) die Zuständigk­eit für Landwirtsc­haft, Fischerei und die Märkte. Chulvi hält sie für die ideale Besetzung. Die sozialisti­sche Regierung will sich für ein Hallenbad, für einen Kultursaal im Altstadtki­no und einen Strandweg vom Hafen zur Cala Blanca einsetzen.

Unspektaku­lär tritt Benitachel­ls Bürgermeis­ter Josep Femenia das Amt an. Der Alcalde der Formation REM brachte vergangene­n Mittwoch sein Regierungs­bündnis mit der PP und der Residenten­partei Pideb in trockene Tücher.

Auch in Teulada-Moraira gab es keine Überraschu­ngen. Neuer Bürgermeis­ter ist Carlos Linares, seine PP regiert mit neun Sitzen in absoluter Mehrheit. Benissa machte es spannend bis zum Schluss. Juan Bautista Roselló (PP) bleibt Bürgermeis­ter. Er ist mit den acht Stimmen der PP gewählt worden, regiert also in Minderheit. Alle vier anderen Parteien wählten je ihren eigenen Kandidaten, mit Ausnahme von Ciudadanos, die sich enthielten. Zuvor war der Versuch fehlgeschl­agen, die PP mit den Stimmen von Reiniciem Benissa, PSOE, Compromís und Ciudadanos zu schlagen und mit einer Viererkoal­ition eine Ablösung der PP nach 16 Jahren zu erzwingen.

In Jalón bleibt Joan Miquel Garcés Bürgermeis­ter, allerdings hat seine Partei Compromís einen solch herausrage­nden Stimmenzuw­achs erhalten, dass sie mit ihren acht Gemeinderä­ten künftig in absoluter Mehrheit regiert.

Der Calper Bürgermeis­ter César Sánchez (PP) tritt erwartungs­gemäß seine zweite Amtszeit an. Nur die Stimmen seiner Partido Popular sicherten dem 36-Jährigen sein Amt. Am Dienstag hat Sán-

Die Küste ist von Els Poblets bis Jávea in der Hand linker Regierunge­n

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Foto: EFE
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Foto: David Pamies Über 20 Jahre in der Opposition, jetzt an der Macht: José Manuel Dolón von Los Verdes ist neuer Bürgermeis­ter in Torrevieja.

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