Costa Blanca Nachrichten

Stolz auf Nino

In Aielo de Malferit, dem Geburtsort Nino Bravos, erzählt ein Museum die viel zu kurze Karriere des 70er-Jahre-Sängers nach

- Melanie Strauß Aielo de Malferit

In nur drei Jahren veröffentl­ichte er 65 Songs – sein plötzliche­r Tod beendete die Karriere viel zu früh. Im kleinen Aielo de Malferit ist man stolz auf den berühmten Sohn Nino Bravo. So stolz, dass der Ort der SchlagerLe­gende ein eigenes Museum gewidmet hat. Und das ist wider Erwarten ganz und gar nicht angestaubt.

Liebeskumm­er, Herzschmer­z, Freiheit. Nino Bravos Lieder sind Balsam für das Schlagerfa­n-Herz. Ein bisschen Kitsch, ein bisschen Metaphorik und fast immer ein Happy End. Das Stück „Un Beso y una Flor“kennt in Spanien jedes Kind. Seine einzigarti­ge Stimme machte Nino Bravo berühmt, sein früher Tod machte ihn zum Mythos. In seinem Geburtsort, dem kleinen Aielo de Malferit in der Provinz Valencia, widmet sich ein Museum seit 2006 dem Leben des spanischen Schlagerst­ars der 70er Jahre. Und das ist, völlig unvermutet, ganz und gar nicht angestaubt.

Wie wertvoll den Aieloneros ihr berühmter Sohn ist, lässt sich feststelle­n, wenn man die Internetse­ite des Rathauses von Aielo de Malferit besucht. Ganz oben neben dem Ortswappen prangt das markante Gesicht von Luis Manuel Ferri Llopis, wie Nino Bravo mit bürgerlich­em Namen hieß. Zwar verbrachte die spätere Schlagerle­gende, Jahrgang 1944, nur die ersten Lebensjahr­e in Aielo – die Familie zog bald nach Valencia – doch hier ist man stolz darauf, was der junge Mann aus dem 4.000Seelen-Örtchen geschafft hat.

Innerhalb von drei Jahren veröffentl­ichte er 65 Stücke, fünf Alben und nahm am Concours Eurovision de la Chanson, dem Vorgänger des heutigen Eurovision Song Contest, teil. Im Sturm eroberte er die Herzen der spanischsp­rachigen Schlagerfa­ns.

Heute werden seine Anhänger aus Perú, Bolivien, Argentinie­n und der Dominikani­schen Republik in Bussen in den kleinen Ort gekarrt, um in der Ausstellun­g – einer gut sortierte Sammlung aus Fotos, persönlich­en Gegenständ­en und originalen Showanzüge­n – in romantisch­en Erinnerung­en zu schwelgen. Es ist weltweit das ein- zige Museum, das sich dem aufregende­n – und viel zu kurzen – Leben des Schlagersä­ngers widmet.

Interaktiv­e Spielereie­n

Die Wertschätz­ung, die man in Aielo de Malferit für den einstigen Mädchensch­warm hegt, zeigt sich auch an der Lage des Museums. Das Rathaus hat die Dauerausst­ellung in den hübsch renovierte­n früheren Schulräume­n der Escuelas Nacionales am zentralen Passeig de L’Eixample untergebra­cht. Manchmal schauen auch seine Witwe María Amparo und die Töchter Amparo und Eva María vorbei.

Museumsmit­arbeiterin Mónica Vila Bellot führt durch die drei Räume mit modernen Vitrinen, interaktiv­en Spielereie­n und viel romantisch­er Hintergrun­dmusik. Sie selbst ist wohl einer der größten Fans Nino Bravos. „Seine Stimme

Manchmal schauen auch Nino Bravos Töchter im Museum vorbei

 ?? Fotos: Ángel García ?? Beim Rundgang durch das Museo Nino Bravo sind originale Showanzüge und Instrument­e des berühmten Schlagersä­ngers zu bewundern.
Fotos: Ángel García Beim Rundgang durch das Museo Nino Bravo sind originale Showanzüge und Instrument­e des berühmten Schlagersä­ngers zu bewundern.
 ??  ?? 25 Jahre nach seinem Tod tauchte der Personalau­sweis in einem der Anzüge Nino Bravos auf. Das Original ist im Museum zu sehen.
25 Jahre nach seinem Tod tauchte der Personalau­sweis in einem der Anzüge Nino Bravos auf. Das Original ist im Museum zu sehen.

Newspapers in German

Newspapers from Spain