Am falschen Ort
Oberster Gerichtshof erklärt Bau des Einkaufszentrums am Trockenfluss Font Santa für nicht rechtens
Einkaufszentrum in Moraira: Oberster Gerichtshof hält Bau in Font Santa für rechtswidrig
Teulada-Moraira – at. Beim Bau des Einkaufszentrums zwischen Teulada und Moraira am Rand des Barranco Font Santa ist nicht alles rechtens verlaufen. Das hat jetzt der Oberste Gerichtshof bestätigt und damit eine Eingabe des Bauunternehmens, Promociones El Planet SA, abgelehnt.
Schon bei Baubeginn im Jahr 2010 hatten die damaligen Oppositionsparteien PSOE und ULC auf Verstöße gegen das Baurecht aufmerksam gemacht. Die Bauarbeiten würden nicht dem Ursprungsprojekt entsprechen, hieß es damals. Jetzt urteilte der Oberste Gerichtshof, dass die Bauweise wegen Aufschüttungen am Rand des Flussbettes bei starken Regenfällen Schäden anrichten könnte. In dem Gebiet herrscht Risikostufe vier für Überschwemmungen.
„Am Barranco wurde zu tief gebaut“, so fasst es heute Jordi Martínez von der Partei RED zusammen, die die Nachricht von dem jüngsten Urteil direkt auf ihrer Facebookseite veröffentlichte – mit dem Zusatz „Es war ein Teilbebauungsplan, der für den Präsi- denten der Volkspartei maßgeschneidert verändert wurde“.
Denn der PP-Präsident Juan Vicente Oller war zugleich Geschäftsführer von El Planet SA und zudem auch noch Schwager des damaligen Bürgermeisters Antoni Joan Bertomeu (PP). Bertomeu wiederum betonte seinerzeit, dass der Teilbebauungsplan für das Einkaufszentrum schon vor seinem Regierungsantritt genehmigt worden war. „Wenn die Arbeiten legalisierbar sind, werden sie legalisiert, aber wenn nicht, dann werden sie abgerissen“, wurde er damals in der Zeitung „Levante“zitiert.
Dass sie nicht legalisiert würden, kündigte sich im Juni 2012 an, als das Wasserwirtschaftsamt des Júcar (CHJ) sein Veto für das Projekt gab. El Planet ging gegen dieses Veto vors Oberlandesgericht Valencia, das den Einwand ablehnte. Auch die nächste Revision des Bauunternehmens brachte nichts, wie das jüngste Urteil zeigt.
Wie das Rathaus auf dieses reagieren wird, ist noch nicht klar, eine Stellungnahme gab es bis Redaktionsschluss nicht. „Am Ende wird gar nichts passieren“, mutmaßt derweil Jordi Martínez.