66 in eins: Neues Geschäftsmodell
Holländerin Daphne Mul eröffnet in La Nucía Laden mit neuartigem Konzept
La Nucía – tra. 66 individuelle Mini-Geschäfte in einem großen. Das ist praktisch und spart Platz – wie das funktioniert? Das können sich Besucher des neu eröffneten Multistores in La Nucía ansehen: In dem großen Verkaufsraum stehen schlichte Holzregale, die von Kunden gemietet werden, um alles das, was im Kleiderschrank, dem Keller oder dem Bücherregal zu viel ist, von jemand anderem verkaufen zu lassen.
Diese andere ist in dem Fall die Holländerin Daphne Mul. „Als ich einen Beitrag über dieses Verkaufkonzept im holländischen Fernsehen sah, war ich sofort begeistert von der Idee“, erzählt Mul. Der Multistore, dessen Name ein Wortspiel mit ihrem Nachnamen ist, bietet in 66 Fächern Platz für die zum Verkauf ausgestellten Waren. „Die Leute kommen her, bringen das, was sie nicht mehr brauchen und ich verkaufe es dann für sie“, erklärt Mul.
Wie auf dem Flohmarkt
Das Einrichten des persönlichen kleinen Lädchens übernehmen die Kunden ebenso wie das Bestimmen der Preise. Ähnlich wie beim Stöbern auf dem Flohmarkt, entdecken Besucher hier die verschiedensten Waren: Schmuck, Schuhe, Kleidung, Handtaschen, aber auch Technik-Baukästen, DVDs und Bücher sind bisher im Angebot. „Es ist eine Erleichterung für meine Kunden, dass sie nicht selbst auf den Flohmarkt fahren und ihre Sachen verkaufen müssen, gerade für ältere Leute“, sagt die Holländerin, die seit fast 20 Jahren in Spanien lebt. „Wenn ich die Kunden anrufe und erzähle, dass ich etwas von ihnen verkauft habe, freuen sie sich“, ergänzt sie lächelnd. Den Erlös bekommen sie dann am Ende der Woche.
Die Miete für eine der MiniVerkaufsflächen beträgt 25 Euro pro Woche und 80 Euro für einen Monat. Die Kunden, die hier ihre Waren anbieten, zahlen nur die Miete, keine Provision. „Bis jetzt kommen vor allem Holländer und Engländer“, erzählt Mul. Auch für den guten Zweck wird das gerade eröffnete Geschäft genutzt: Ein Reiterhof aus Holland hat ein Regal für zwei Monate gemietet und spendet den Gewinn dem örtlichen Tierheim. Ein englischer Verein hat ein Verkaufsregal bestückt, um einen Verein für Kinder zu unterstützen. „In Deutschland wird sich das Konzept auch etablieren“, ist Mul überzeugt.