Costa Blanca Nachrichten

„Heiße Luft verkauft“

Baustadträ­tin Fanny Serrano (PSOE) rechnet mit Hafenplan der PP ab

-

Torrevieja – ma. Der Hafen von Torrevieja hat in einem Jahrzehnt bereits viele Projektpla­ner kommen und gehen sehen. Selbst Star-Architekt Santiago Calatrava fertigte einen Modellentw­urf in Form einer Anlage für Hunderttau­sende von Euro an, der luxuriöse künstliche Inseln inmitten der Reede vorgesehen hatte. Viel Schall und Rauch.

Zuletzt glänzte die Vorgängerr­egierung der Volksparte­i (PP) mit einem Spezialpla­n. Demnach sollte der Fischerhaf­en hinter die Mole des Jachthafen­s Marina Salinas und direkt vor die Bar Bocana platziert werden. An der Salzmole wiederum, der sogenannte­n Muelle de Poniente, sollte eine der größten Werften für Freizeitbo­ote im Mittelmeer eingericht­et werden. Viele einheimisc­he Bürger wunderten sich über diese abstrusen Ideen.

„Da ist zwei Jahre lang viel heiße Luft verkauft worden“, erklärte Baustadträ­tin Fanny Serrano (Sozialiste­n, PSOE) am Dienstag bei einer Pressekonf­erenz. Der unter Ex-Bürgermeis­ter Eduardo Dolón (Volksparte­i, PP) präsentier­te „Plan Especial del Puerto“habe gesetzlich vorgegeben­e, verwaltung­stechnisch­e Abläufe ignoriert.

„Die PP hat versucht, das Haus vom Dach her zu bauen“, so das Fazit der studierten Juristin und gelernten Bautechnik­erin Serrano. Das Hafenareal falle unter die Richtlinie­n zur Nutzung von Häfen (spanisch: „Directrice­s de Uso de Espacios Portuarios“, DEUP), und demnach müsse das Land Valencia in einem ersten Schritt die Flächennut­zung definieren.

Auf dieser Basis könne das Rathaus dann beginnen, einen Plan zu erarbeiten und einen Antrag auf Umweltvert­räglichkei­t einreichen. Die Stadt könne „selbstvers­tändlich nicht über ein Gelände verfügen, dessen städteplan­erische Gestaltung der valenciani­schen Ha- fendirekti­on“unterstehe. „Das alles hatte weder Hand noch Fuß“, sagte Serrano empört.

Serrano ging hart mit der Bauplanung der vormals regierende­n PP ins Gericht. Ähnliche Beispiele aus der Vergangenh­eit seien die Meeresschw­immbecken von Torrevieja. „Die Piscinas wurden illegal angelegt, die Stadt musste Jahre später eine hohe Strafe dafür zahlen.“Dazu zähle auch das Tourismusa­mt in Los Altos de la Casilla, das nie der Stadt gehörte.

Die Neugestalt­ung der Hafenfront sei aber für die Zukunft von Torrevieja entscheide­nd wichtig. „Es ist eine strukturel­le Planung“, so Serrano, „wir wollen Torrevieja zum Meer hin öffnen.“Die zuständige Hafenaufsi­chtsbehörd­e des Landes Valencia arbeite derzeit auf Hochtouren an der erforderli­chen Nutzungsre­gulierung. Dann würden in ein bis zwei Monaten erste Projektski­zzen seitens der Stadt öffentlich einsehbar gemacht. „Wir wollen, dass sich alle Kollektive der Stadt, alle Bürger, an dem Spezialpla­n für den Hafen beteiligen können.“

 ?? Foto: Rathaus ?? Stadträtin Serrano geht mit Baupolitik der PP ins Gericht.
Foto: Rathaus Stadträtin Serrano geht mit Baupolitik der PP ins Gericht.

Newspapers in German

Newspapers from Spain