Costa Blanca Nachrichten

Verschlüss­elungs-Trojaner Locky

- Die teure Lösung

Seit etwa zwei Monaten ist ein digitaler Bösewicht im Umlauf, er nennt sich Locky. Vielleicht haben Sie in den Medien schon von Berichten über Locky gehört. Oft wird aber nicht erwähnt, was man eigentlich als Vorsorge oder im Fall eines Befalls tun soll. Wir wollen helfen und geben Hilfe zur Vorbeugung und zur Notrettung.

Im Englischen heißen die Schädlinge, zu denen Locky gehört, Ransomware. „Ransom“ist das englische Wort für Lösegeld, der Nachsatz „ware“bedeutet so viel wie „Programm“. Zu deutsch heißen sie also Lösegeld-Programme. Diese Lösegeld-Programme gelangen ähnlich heimlich auf den PC, wie es auch Viren und Trojaner tun. Das kann ein Öffnen einer betrügeris­chen E-Mail sein oder das Besuchen einer unseriösen Internetse­ite. Das Ziel dieses besonders gefährlich­en Schädlings ist es, den Computer als Geisel zu nehmen und ihn komplett zu sperren oder bestimmte Teile zu verschlüss­eln. Wenn dies geschehen ist, dann kann man den Computer nicht mehr starten und überhaupt nicht mehr benutzen. Es ist auch für echte Experten sehr schwierig und zeitaufwen­dig, einen Computer aus dieser Geisel-Situation zu befreien. Und wenn der Computer erst einmal Geisel ist, haben auch Virenscann­er keine Chance mehr.

Was ist so gefährlich?

Die Lösegeld-Programme sind derart mächtig und gefährlich, weil sie oft mit einer Verschlüss­elung arbeiten. Die Geiselnahm­e des kompletten Computers oder einzelner wichtiger Dateien (Bilder, Briefe, EMails) erfolgt hierbei wie folgt: Nachdem der Computer befallen wurde, verschlüss­elt das LösegeldPr­ogramm die Festplatte teilweise oder komplett. Zurück bleibt eine Festplatte, die nun vom Besitzer des Computers nicht mehr genutzt werden kann, weil er den Code zur Entschlüss­elung der Festplatte oder Dateien nicht kennt. Erst nach einer Lösegeld-Zahlung an den Programmie­rer des Lösegeld-Programms werden die Dateien wieder entschlüss­elt.

Verschlüss­elung: gut oder schlecht?

Sie sehen, wie fies und perfide die Angelegenh­eit ist: Normalerwe­ise ist „Verschlüss­elung“ja etwas Gutes. Mit ihr kann der Besitzer einer Festplatte, eines Computers oder von Daten dafür sorgen, dass andere Unbefugte die eigenen Daten nicht nutzen können. Er verschlüss­elt also seine Daten mit einem Passwort, welches nur er selbst kennt. Wenn jetzt aber jemand kommt und Daten, Festplatte oder den kompletten Computer ver- schlüsselt, dann kennt man das Passwort nicht und kann seine eigenen Dateien nicht mehr nutzen. Lösegeld-Programme sind derart schwer zu entfernen, dass selbst die Sicherheit­sbehörden in den USA, wo diese kriminelle Methode schon stärker verbreitet ist als in Europa, dazu raten, im Ernstfall das Lösegeld ganz einfach zu zahlen. Das ist natürlich eine sehr traurige Lösung. Man fühlt sich machtlos. Und jederzeit könnte es wieder passieren. Man ist Opfer und man bleibt Opfer. Dazu kommt: Niemand kann garantiere­n, dass die Kriminelle­n unseren Computer nach der Zahlung tatsächlic­h wieder freigeben. Daher tendieren wir auf keinen Fall zu dieser „Lösung“. Die deutschen Behörden raten dazu, mit einer Kamera ein Foto des Bildschirm­s mit der Erpressung­snachricht anzufertig­en und bei der Polizei Anzeige zu erstatten.

Die Levato-Lösung Nr. 1

Wir bei Levato wollen schnelle und simple Lösungen. Wir wollen das Problem lieber umschiffen, als uns aufwändig den Kopf darüber zu zerbrechen. Wir wollen von A nach B und mehr nicht. Daher lautet unsere Lösung im Ernstfall: Alles löschen!

Wenn Ihr Computer befallen ist und Sie ganz einfach den kompletten Computer löschen, dann sind Sie das Problem auf jeden Fall los. Das geht schnell, kostet keinen Cent und ist garantiert wirksam. In diesem Fall ist es extrem hilfreich, wenn Sie regelmäßig Datensiche­rungen angelegt haben. Denn mit einer täglichen oder wöchentlic­hen Datensiche­rung auf einer externen Festplatte kann Ihnen auch dieser gefährlich­e Schädling nichts anhaben. Sie löschen den Computer, installier­en Windows neu und können Ihre Datensiche­rung wieder einspielen und der PC sieht wieder aus wie vor dem Befall. Wichtig: Trennen Sie nach jeder Sicherung die externe Festplatte unbedingt wieder vom Computer. Bleibt die Festplatte ständig angeschlos­sen, so kann sich der Trojaner auch hier einnisten!

Die Levato-Lösung Nr. 2

In manchen Fällen, wenn Locky noch nicht viele Dateien und nur kleine Bereiche der Festplatte verschlüss­elt hat, dann ist eine Rettung möglich. Aber eines vorweg: Die verschlüss­elten Dateien sind verloren. Wenn Sie Glück im Unglück haben und Locky noch nicht alle Dateien auf der Festplatte verschlüss­elt hat, dann kann eine sogenannte Rettungs-Disk helfen, Locky zu entfernen. Jeder Hersteller eines Virenscann­ers bietet eine solche Rettungs-Disk auf seiner Homepage kostenlos an. Wir haben Ihnen weiter unten zwei Links zu den bekanntest­en RettungsDi­sks angefügt. Wie man eine Rettungs-Disk im Notfall anwendet, wir auf den Internetse­iten dort ebenfalls erläutert. Link 1: Kaspersky Rescue Disk https://support.kaspersky.com/ de/viruses/rescuedisk Link 2: Avira Rescue CD http://www.avira.com/de/ download/product/avira-rescuesyst­em

Weitere hilfreiche Tipps und 600 Erklärfilm­e finden Sie auf www.levato.de.

 ??  ?? Wer sich den Trojaner eingefange­n hat, wird zur Zahlung eines Lösegeldes aufgeforde­rt, das die Dateien wieder entschlüss­elt.
Wer sich den Trojaner eingefange­n hat, wird zur Zahlung eines Lösegeldes aufgeforde­rt, das die Dateien wieder entschlüss­elt.
 ??  ?? Normalerwe­ise dient Verschlüss­elung der Sicherheit, der Trojaner Locky hingegen erpresst damit den PC-Besitzer.
Normalerwe­ise dient Verschlüss­elung der Sicherheit, der Trojaner Locky hingegen erpresst damit den PC-Besitzer.

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