Costa Blanca Nachrichten

Migranten, Migration und soo

Satire von Hanjo Moser aus Rojales über das Thema Migration

- Hanjo Moser Rojales

In der heutigen Zeit muss man sich ja voll anpassen an die Ausländer und soo. Da wird immer von Migranten und Migration geredet. Soviel ich mir auskenne, kommt datt Wort sicher von Migräne. Weil, die haben sicher auch viel Kopfschmer­zen mit unserer Sprache und soo. Ist ja nicht soo einfach, alles – datt deutsche Sprechen.

In unserer Straße haben jetzt Engländer die Bäckerei von Emilie und Karl-Heinz Prochinski übernommen. Wegen Altersgrün­de, von die Proschinsk­is. Ja, die sind verstorben. Hatten die Bäckerei 40 Jahre, waren Migranten, aus Polen. Also kannten die datt früher auch schon mit den Kopfschmer­zen.

Die hatten sich extra DEUTSCHE Vornamen geben lassen, damit se nicht soo auffallen. Genützt hat datt auch nix, wie man sieht, sind trotzdem verstorben!

Jetzt haben Engländer die Bäckerei von Proschinsk­is übernommen. Eigentlich sind datt dann auch Immigrante­n, aber weil se in de EU oder soo sind, nennt man die nicht mehr soo.

Gestern war ich zum ersten Mal bei die Engländer, weil ich ja auch offen bin für datt janze Mi- grationsge­döne. Egal ob Polnisch oder Englisch. Na ja, watt de daa soo erlebst – Plumspuddi­ng haben die da! Ekelhaft. Dann will ich die zwei letzten Brötchen kaufen, die sahen aber so weich aus. Haue mein bestes Englisch raus und sage zu der Rothaarige­n: „MATCH is this Brötchen.“Luurt die mich aan und saagt in gutem DEUTSCH: „Kleinere hab ich nicht“. Datt hälst de doch im Kopp nit aus, sprichste extra deren Drisssprac­he, dann sonne Antwort. Ich hab dann nicht mehr gesagt dass die MATSCHIG sind.

Na, hab ich gedacht nimmste eine Tüte Chips mit, statt Bröt- chen. In der Ecke verkauften die Fisch und Chips – datt in de Bäckerei! So stank datt da auch. Also saach ich: „Eine Tüte Chips, aber ohne Fischgesch­mack“.

Ihr glaubt nicht was ich da kriege. Na, watt dann wohl? Richtig, stinknorma­le Pommes mit Fisch. Neeeee – und datt in de Bäckerei.

Da krieg ich aber Migräne von den Migranten. Abends hatte ich doch noch Hunger und denk geh doch noch eben in die Bäckerei. Begrüßt die Rothaarige mich ganz freundlich mit: „Gott ivenning.“

Ich glaubte nicht richtig zu hören. Woher kennt die meinen Namen, toll. War etwas komisch ausgesproc­hen, aber immerhin. Ich heiße „Kurt Eberding“. Aber habe ich schon mal gehört, datt die Engländer zu vielem Gott sagen. Gott morning, Gott afternun, Gott bei und vieles mehr. Die schreiben datt nur anders. Ja, na eben Englisch. Mit unserer RECHTschre­iberei haben se et nit soo, na dafür fahren se aber RECHTS: Aber egal, weil die so freundlich sind, gehe ich weiter da hin. Spreche mit denen Englisch und die mit mich Deutsch, klappt schon. In diesem SINNE immer nett sein zu die Migranten!

CN-Rastro: Leser schreiben für Leser

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