Costa Blanca Nachrichten

Alicante: Paukenschl­ag im Ikea-Streit – Stadt will neue Standorte anbieten Valencia: Gesundheit­sministeri­um bereitet Land Valencia auf heißen Sommer vor

Baufirma verzichtet überrasche­nd auf Makroproje­kt – Stadt will neue Standorte anbieten

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Alicante – fin. Aus für Kötbullar und Knäckebrot, Aus für Ikea in Alicante: Die Baufirma Alicante Avanza, die den schwedisch­en Möbelriese­n samt Makro-Einkaufsze­ntrum im Rabasa-Gebiet hochziehen wollte, ist von dem Projekt zurückgetr­eten. Am Donnerstag reichte das Unternehme­n, in dem Baulöwe Enrique Ortiz Teilhaber ist, ein entspreche­ndes Verzichtsc­hreiben bei der Landesregi­erung ein.

Als Gründe sind darin unter anderem der fehlende politische und soziale Konsens und „juristisch­e Unsicherhe­it“angeführt. Drehund Angelpunkt für das gescheiter­te Ikea-Vorhaben ist und bleibt das Einkaufsze­ntrum, das an das Möbelhaus angrenzen soll. Dieses wollen weder Rathaus noch Einzelhand­el und zuletzt hatte auch das Verkehrsmi­nisterium Bedenken geäußert. Das Argument aus Madrid: Ein solches Makroproje­kt schafft erhöhtes Verkehrsau­fkommen, für das neue Autobahnsp­uren und zusätzlich­e Anbindunge­n geschaffen werden müssten. Kosten in Millionenh­öhe, die Alicante Avanza nicht bereit ist, zu leisten.

Ein weiterer Punkt sind die Juristen: Sowohl das Oberlandes­gericht als auch der Oberste Gerichtsho­f haben die Ikea-Pläne in ihrer ursprüngli­chen Form bereits einmal abgelehnt. Hierfür forderte Ortiz übrigens einen Tag nach seinem offizielle­n Ikea-Verzicht insgesamt 20 Millionen Euro Entschädig­ung von Rathaus und Landesregi­erung. „Eine Unverschäm­theit!“, lautete der Kommentar des entrüstete­n Baustadtra­ts Miguel Ángel Pavón.

Suche nach Alternativ­e

Endgültig gestorben ist Ikea für Alicante dennoch nicht, schließlic­h will sich die Stadt eine solche Millioneni­nvestition und die damit verbundene­n Arbeitsplä­tze nicht durch die Lappen gehen lassen. Bürgermeis­ter Gabriel Echávarri will sich so schnell wie möglich mit den Ikea-Verantwort­lichen zu- sammensetz­en und ihnen mögliche Standorte für das Möbelhaus vorschlage­n. Allerdings nicht in Rabasa, das eigentlich sowieso aus nicht bebaubarem Grund besteht. Als Beispiele, wo Ikea ohne Änderungen im Flächennut­zungsplan bauen könnte, nannte Echávarri ein Grundstück im Industrieg­ebiet Babel oder im Bereich Atalayas.

Auch die Landesregi­erung hat angekündig­t, für Ikea in Alicante zu kämpfen: „Wir werden tun, was in unserer Macht steht“, versichert­e Ministerpr­äsident Ximo Puig. Bevor es weitere Überlegung­en oder Gespräche gibt, muss Valencia dem Verzicht Ortiz’ zunächst formell zustimmen.

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Foto: CBN-Archiv In Alicante werden keine Ikea-Kunden mit vollen Einkaufswa­gen zu sehen sein – zumindest nicht in Rabasa.

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