Costa Blanca Nachrichten

Entspannt Meer erleben

Urige Traditione­n, Sandstränd­e, Felsküste, Spazierweg­e und malerische Gassen: Keine Langeweile in Moraira

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Moraira – at. Die ersten Touristen versammeln sich vor der Fischverst­eigerungsh­alle in Moraira (Provinz Alicante), der sogenannte­n Lonja. Keiner weiß, was genau ihn erwartet – nur, dass hier von Montag bis Freitag ab 10 Uhr auf traditione­lle Weise Fisch versteiger­t. „Das ist eins der interessan­testen Ereignisse in unserem Ort“, schwärmt Mari Cruz aus Moraira, die auf dem Weg zum Strand am Hafen entlang flaniert.

Vom Boot aus werden die Meerestier­e in eine Halle gekarrt und dort heißt es einfach nur zuschauen, staunen und nicht an mangelnden Sprachkenn­tnissen verzweifel­n. Ein Vertreter der Fischereig­enossensch­aft rattert in Rekordtemp­o Unmengen an Zahlen runter und erntet fragende Blicke von den Touristen, während er von seinem Anfangspre­is an, fünf Cent für fünf Cent, nach unten geht, bis er gestoppt wird.

Moraira hat frischen Fisch, aber der zu Teulada-Moraira gehörende Ortsteil in der Marina Alta, der sich vom traditione­llen Fischerdor­f zu einem exklusiven Urlaubszie­l gewandelt hat, hat noch eine Menge mehr zu bieten. Acht Kilometer Küste zum Beispiel. Wer mag, kann sie ablaufen. Etwa morgens von der Cala d’Andragó bis zur Portet-Bucht soll die Stimmung dort besonders schön sein.

Eine „Route der Aussichtsp­unkte“verbindet auf rund fünf Kilometern den am äußersten Ende gelegenen Portet-Strand mit der Calle Tunez an der Grenze zu Benissa. Dabei geht es unter anderem an Aussichtsp­unkten der Portitxol-Bucht, des Ampolla-Strandes und der Cala Andragó vorbei.

Ein reizvoller Spaziergan­g, der natürlich nach Lust und Laune abgekürzt werden kann. Wer in Morairas Ortskern losmarschi­eren, nur einen kleinen Einblick in die Route gewinnen und sich abschließe­nd mit einem Bad im Meer belohnen möchte, kann zum Beispiel vom Dorf aus die Treppen zur Avenida del Portet hochsteige­n, von oben die Sicht auf den Hafen des Club Náutico genießen, sich in Gedanken eine der Jachten kaufen und am Ende des Hafens eine Treppe auf einen kleinen Platz hinunterge­hen. Von dort aus verläuft der Weg durchs schattige Grüne bis zum PortitxolA­ussichtspu­nkt, eine vor allem fürs Tauchen und Fischen geeignete Bucht. Weiter geht es auf einem Fußweg an der Straße entlang bis zu Morairas kleinem Strandschä­tzchen, der muschelför­migen PortetBuch­t. Einmal untertauch­en, dann auf dem Sand liegend ein wenig die Seele baumeln lassen und auf zum nächsten Ziel.

Am Morgen oder Abend, also außerhalb der Sommerhitz­e, lohnt sich ein Aufstieg zum Wachtturm der Halbinsel Cap d’Or, von wo aus an klaren Tagen bis nach Ibiza geschaut werden kann. Wem das für den Sommer zu heiß ist, der sollte stattdesse­n zurück Richtung Ort laufen – dort gibt es noch einiges zu sehen. Und zu kaufen. Denn Moraira ist nicht nur ein Dorf der Buchten, es ist auch ein Dorf der Boutiquen. In den engen Gassen lässt es sich wunderbar an den malerische­n weißen Häusern entlang bummeln, in Deko- und Bekleidung­sgeschäfte­n stöbern und zur Entspannun­g eine Erfrischun­g in einem der vielen Straßencaf­és einnehmen. Die originelle­n Häuser vermitteln mediterran­es Flair, auf den Plätzen herrscht gerade im Sommer ein buntes Treiben.

Zwischendu­rch lohnt sich ein Blick in die Pfarrkirch­e „Nuestra Señora de los Desamparad­os“– ein Gebäude aus dem 19. Jahrhunder­t, dessen Säulengang mit seinen Rundbögen an die typisch valenciani­sche Architektu­r der „Riuraus“erinnert. Zweites bedeutende­s Bauwerk Morairas ist seine Burg, das „Castillo“mit den zehn Meter hohen, mit Quaderstei­nen verkleidet­en Wänden. Besonders die Lage direkt am Wasser beeindruck­t und lässt an Zeiten erinnern, an denen das mächtige Gebäude der Verteidigu­ng gegen feindliche See-Attacken diente.

Von der Burg aus kommt man schnell zum weitläufig­sten Sandstrand Morairas, der Playa Ampolla. Hier tobt sich der Tourismus aus, es gibt Strandlieg­en, Toiletten, Rettungssc­hwimmer, Fußduschen und Sonnenschi­rme – eben alles, was das Strandurla­uber-Herz begehrt. Wer davon irgendwann genug hat, kann einen Abstecher in das hinter dem Strand liegende Feuchtgebi­et El Sellinar unterneh- men, wo sich auf knapp einem Hektar kleine Lagunen erstrecken, die einer Vielfalt von Pflanzen und Tieren eine Heimat geben.

Ort zum Entspannen

„Was ich an Moraira mag? Die Stille und Ruhe. Das hier ist nicht Benidorm, wo jede Nacht Party herrscht. „Das hier ist ein Ort zum Entspannen“, sagt der Engländer David Gardner, der seit 25 Jahren seine Ferien in Moraira verbringt. Entspannun­g und Ruhe. Wer dieses Gefühl mit in den Abend nehmen will, der sollte die Küstenstra­ße in Richtung Calp fahren und eine der Bars aufsuchen, die sich hier, zum Teil eng an die Felsküste geschmiegt, angesiedel­t haben.

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