Costa Blanca Nachrichten

Gegacker im Park

Zu viel Federvieh in Grünanlage­n – Rathaus gibt Hennen, Gänse, Enten und Pfauen in Adoption

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Zu viel Federvieh in Grünanlage­n: Rathaus Torrevieja gibt Hühner und Gänse in Adoption

Brauchen Sie noch ein Huhn? Nein, kein Suppenhuhn für den Kochtopf, sondern als Haustier. Das Rathaus von Torrevieja hat in den vergangene­n Wochen über 80 Hennen und Hähne an private Adoptionsp­aten vermittelt. Das Federvieh stammt aus den öffentlich­en Parkanlage­n, wo es sich über Jahre ungehinder­t vermehren konnte.

An erster Stelle steht der Parque de las Naciones. Der Park der Nationen ist ein beliebtes Ausflugszi­el am Wochenende für Familien, wo die Kleinsten Spaß daran hatten, die Hühner, Gänse und Enten zu jagen. Oder ihrerseits gejagt zu werden, wenn ab und an mal eines der Schnabelti­ere mit flatternde­n Flügeln den Spieß umkehrte und fauchend auf den Nachwuchs zuwatschel­te, der daraufhin panisch die Flucht ergriff.

„Wir mussten der Überpopula­tion der Vögel in den städtische­n Parkanlage­n Herr werden“, erklärte Carmen Morate als Stadträtin für Tierschutz. Vor 20 Jahren seien die Hühner, Gänse und Pfauen in den Parkanlage­n heimisch geworden, als Attraktion für Besucher. Im Lauf der Jahre hat die unkontroll­ierte Vermehrung dazu geführt, dass die Tiere immer wieder mal ausbüchste­n und Verkehrsst­aus auf dem belebten Kreisver- kehr an der CV-905 nach Crevillent auslösten. Betroffen von der Maßnahme seien auch die Parks Dona Sinforosa, Lo Albentosa und der Parque de la Estación.

„Die Vögel haben in den öffentlich­en Parks keine natürliche­n Feinde und konnten sich daher prächtig vermehren“, so Morate. Ihre Eier legten die Hühner meist so versteckt, dass die städtische­n Gärtner sie gar nicht erst finden würden.

Gelegentli­ch, so Gerüchte, sei das ein oder andere Huhn geklaut worden. Man munkelte auch, dass das Federvieh des Parks Albentosa den Raubkatzen eines bekannten Safaripark­s bei Elche zum Opfer gefallen sei. Tatsächlic­h aber sind die Vögel von der Stadt in private Obhut übergeben worden. Zunehmend mehr Nachbarn hätten sich nämlich über das laute Krähen der Hähne beschwert, das sie früh morgens aus dem Schlaf riss.

Eierlegend­e Hennen sind beliebt bei ihren Haltern, so dass es nicht lange gedauert hat, bis die meisten der Tiere ihr neues Zuhause gefunden hatten. Zusätzlich füttere die Stadt das Federvieh, darunter auch Tauben, nun mit Futter, das gleichzeit­ig sterilisie­rend wirke. Ziel aller Kontrollma­ßnahmen sei es, zu verhindern, dass die Tiere Krankheite­n auf Menschen übertragen.

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Foto: Michael Allhoff Hähne und Hühner im Park der Nationen.

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