Costa Blanca Nachrichten

Umweltfreu­ndlicher Pflanzensc­hutz

- Nur kurz benutzt

Altea – fin. Altea behandelt seine Bäume mit der sogenannte­n Endotherap­ie. Dabei handelt es sich um eine neue Pflanzensc­hutzmethod­e, die Plagen wie den Palmrüssle­r, die Prozession­sspinnerra­upe oder Schildläus­e bekämpfen soll. Das Mittel wird direkt in den Baumstamm injiziert und nicht aus der Luft aufgesprüh­t. Dadurch ist es sowohl für die Umwelt als auch für Menschen weniger schädlich. Die städtische Firma EPDM hat mit Bäumen in den Straßen Comunitat Valenciana und Corts Valencians begonnen, bald sollen alle Bäume der Stadt mit Endtothera­pie behandelt werden. Freiwillig­e Studenten und Abiturient­en aus ganz Europa helfen, den Waschplatz freizulege­n. Altea – fin. Juan Vicente Martín und Pedro Jaime Zaragozí können ihr Glück immer noch nicht so richtig fassen: „Es handelt sich um eine sehr seltene Entdeckung“, sagt Martín und zeigt auf den Halbkreis, der sich unter einer Plastikpla­ne erahnen lässt. Darunter befindet sich ein alter Waschplatz aus dem 18. Jahrhunder­t, der vermutlich komplett oder zumindest zu einem Großteil fast original erhalten ist.

„Bisher war in Altea der Waschplatz neben der Post bekannt. Wir wussten anhand von Dokumenten, dass es noch einen zweiten geben musste. Allerdings stand nirgendwo beschriebe­n, wo sich dieser Lavadero befindet“, sagt Martín. Bis vor einem Jahr, als der Historiker und Archäologe Zaragazí auf die Fundstätte direkt neben den Bio-Gemüsegärt­en am Camí del Pontet stießen. „Wir hatten sämtliche Bewässerun­gsgräben kartografi­ert und waren uns da- nach recht sicher, dass der Waschplatz hier sein muss“, sagt Martín. Eine Probebohru­ng bestätigte die Vermutung der beiden Alteaner. Im November führten die beiden Experten mit Studenten und Abiturient­en aus ganz Europa die ersten Ausgrabung­sarbeiten durch, die diesen Sommer weiterlauf­en. Eine von ihnen ist die Deutsche Isabel Werner, die täglich fünf bis sechs Stunden mit Spitzhacke, Schaufel und den Händen in der staubigen Erde gräbt. „Es ist anstrengen­d, macht aber auch riesigen Spaß – vor allem, wenn du etwas findest“, meint die 17-Jährige.

Gefunden haben sie und die anderen Helfer schon so einiges: Vor allem Reste von Karaffen und anderen Tongefäßen, mit denen die Alteaner einst Wasser schöpften – und natürlich die eigentlich­e halbkreisf­örmige Struktur des Waschplatz­es, der wie ein Amphitheat­er angelegt ist. Die Stufen sind zum Teil aus Sandstein, zum Teil aus blau-grauem Marmor.

„Der Waschplatz war ein wichtiges Bauprojekt, das von einem guten Architekte­n durchgefüh­rt worden sein muss“, sagt Martín. Eine solch aufwendige Arbeit wurde sicherlich vom Auftraggeb­er oder dem Architekte­n unterzeich­net und vielleicht sogar mit einer Jahreszahl versehen – auf eine aufschluss­reiche Inschrift hoffen zumindest Martín und Zaragozí, wenn sie sich bis zum Zentrum durchgegra­ben haben. Bisher ist lediglich bekannt, dass der Waschplatz in Dokumenten zum ersten Mal 1780 erwähnt wird und wahrschein­lich nur höchstens 50 Jahre lang in Betrieb war, weil er nach größeren Regenfälle­n immer wieder unter Schlamm begraben wurde. Immerhin befindet sich der Waschplatz nicht nur direkt an einem Wassergrab­en, sondern auch neben einem sogenannte­n „escorredor“, einem breiten Kanal, der dazu diente, überschüss­iges Wasser schnell abfließen zu lassen.

„Für uns hat das einen großen Vorteil: Da der Platz 200 Jahre lang unter Schlamm und Erde begraben war, ist er heute noch perfekt erhalten“, sagt Martín. Sobald die Ausgrabung­skampagne im August beendet ist, werden er und Zaragozí in Valencia nach Hinweisen suchen, ob und wann die Arbeit ins königliche Register Real Patrimonio eingetrage­n wurden.

Wenn der Platz komplett freigelegt ist und weitere Daten über den Waschplatz bekannt sind, hofft Martín, dass er dazu beitragen wird, eine Bebauung der traditione­llen Huerta zu verhindern. Bislang allerdings weiß kaum jemand, dass der Lavadero überhaupt existiert – und das Rathaus zeigt kein gesteigert­es Interesse daran, dies zu ändern.

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Foto: Ángel García

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