ETA macht ihre fatale Drohung wahr
Am 10. Juli 1997 wurde Miguel Blanco von der baskischen Terrororganisation ETA entführt. Zwei Tage lang hielten ihn seine Peiniger an einem unbekannten Ort versteckt, bevor sie den erst 29-jährigen Kommunalpolitiker mit zwei Kopfschüssen töteten.
Der Sohn galicischer Zuwanderer studierte an der Universidad del Pais Vasco in Sarriko Wirtschaftswissenschaften. Als Mitglied der politischen Jugendorganisation Nuevas Generaciones zog er 1995 für die konservative Partido Popular in den Gemeinderat seines Heimatorts Ermua ein.
Zum Zeitpunkt seiner Entführung war Blanco hauptberuflich in einem Consulting-Unternehmen in Eibar tätig. Seine Arbeitsstelle suchte er für gewöhnlich mit der Bahn auf. Diesen Umstand mach- ten sich die Terroristen zu nutze, um ihn am Bahnhof abzufangen.
Für seine Freilassung forderte ETA die Überführung von Häftlingen ihrer Organisation in baskische Gefängnisse. Die Regierung von José María Aznar zeigte sich jedoch zu keinem Zugeständnis bereit, woraufhin die Entführer ihr Opfer hinrichteten.
Entführung und Ermordung des jungen Politikers lösten eine Protestbewegung mit zahlreichen Massendemonstrationen aus, die als der „Geist von Ermua“in die spanische Geschichte einging. (jan)