Smoothies – Das Obst aus der Flasche
Aber können die Getränke auch mit frischen Früchten mithalten?
Mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse täglich, das proklamiert die Kampagne „5 am Tag“, die schon vor Jahrzehnten in Kalifornien startete und seit der Jahrtausendwende auch in Deutschland für gesunde Ernährung wirbt. Die Forderung der Experten ist berechtigt, Menschen mit einer gemüseund obstbetonten Kost erkranken seltener an grippalen Infekten, Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfall und sogar Krebs und sind vor überflüssigen Pfunden, Asthma und Osteoporose geschützt.
Empfohlen wird das AmpelPrinzip, ein Mix aus roten, gelben und grünen Obst- und Gemüsesorten, denn jede Farbe steht für eigene Inhaltsstoffe. Doch der Aufwand, täglich fünf Portionen Obst und Gemüse bereitzuhalten, zuzubereiten und dann auch noch zu verspeisen, passt anscheinend nicht zum Essverhalten der mobilen Konsumgesellschaft, die es bekanntlich vor allem schnell und bequem haben möchte.
Eine Entwicklung, die sich auch in Spanien zeigt. Zahlreiche übergewichtige Kinder und Jugendlichen sind Zeugen für den Wandel in der gesunden spanischen Ernährungsweise, der Dieta mediterránea, in der eigentlich viel Gemüse enthalten und Obst als Nachtisch und am Nachmittag, zur Merienda, obligatorisch ist. So kommen auch hier die so genannten Smoothies gerade recht, um das Bedürfnis nach Gesundheit zu stillen und sich ein gutes Gewissen zu verschaffen.
Smoothies – „smooth“steht für weich, cremig – kommen aus den USA. Die Anfänge der dicken Fruchtmixgetränke gehen auf die Saftbars zurück, die schon in den 1920er Jahren dort in Mode waren. Da es bereits 1930 in den USA die ersten Mixer gab, kann angenommen werden, dass auch in vielen Haushalten Obst und Gemüse zu Smoothies püriert wurde. Als Pionier der Vermarktung gilt Stephen Kuhnau, der 1973 einen Laden in New Orleans eröffnete und später die Kette Smoothie King gründete.
Doch was taugen die Fruchtdrinks wirklich? Eine eindeutige Definition für die Inhaltsstoffe eines Smoothies gibt es derzeit nicht, denn „Smoothie“ist kein geschützter Begriff. Daher sind sehr unterschiedliche Produkte auf dem Markt, die als „Smoothie“verkauft werden. Sind die Getränke beispielsweise hauptsächlich aus Saft oder Konzentrat anstatt aus Früchtpüree gemacht, unterscheiden sie sich kaum von Fruchtsäften.
Ein echter Smoothie dagegen besteht aus ganzen Früchten und kommt ohne Zusatz von Farb- und