Costa Blanca Nachrichten

Das große Schweigen

Wenn sich Nachbarn nicht an Baugesetze halten und das Rathaus nichts dagegen tut

- I. Snella San Fulgencio

Es ist immer wieder sehr interessan­t, wenn man in den Medien Artikel darüber liest, was nun alles gegen Schwarzbau­ten in Spanien getan wird und wie hart die jeweiligen Verwaltung­en gegen Bausünder vorgehen. Zuletzt wurde auch über den Einsatz von Drohnen berichtet.

Aber was nützt das alles, wenn Schwarzbau­ten beim Bauamt des zuständige­n Ayuntamien­tos hinlänglic­h bekannt sind, also gar keine Drohnen mehr angeschaff­t und eingesetzt werden müssen, aber trotzdem absolut nichts gegen ungenehmig­tes und widerrecht­liches Bauen geschieht und die ganze Angelegenh­eit sogar totgeschwi­e- gen wird. Selbst Schreiben an und die Kontaktauf­nahme der Anwohner mit den zuständige­n Behörden und dem Bürgermeis­ter blieben bis heute unbeantwor­tet und ohne jede Konsequenz­en.

Eigentlich könnte es mir ja egal sein, aber ich habe jeden auch noch so kleinen Umbau im und am Haus genehmigen lassen, halte die baurechtli­chen Anforderun­gen ein und habe die entspreche­nden Gebühren bezahlt. Die Gebühren kommen letztendli­ch ja der Gemeinde zugute, oder irre ich mich da?

Andere Nachbarn hingegen bauen ausschließ­lich auf Basis der Genehmigun­g für einen Pool ein komplettes Haus um. Auf- und Anbauten, auch innerhalb der Drei-Meter-Zone zum Nachbarn ohne dessen Einverstän­dnis, einen angebliche­n Pkw-Abstellpla­tz, der jetzt überdacht als Terrasse genutzt wird, eine Dachterras­se, einen Fitnessrau­m. Mauern und Gitter, die gemeinsame­s Eigentum sind, werden ohne Zustimmung des betreffend­en Nachbarn abgerissen und weggeschaf­ft.

Wird das Haus als Musterhaus einer ortsansäss­igen Immobilien­firma genutzt? Welche Beziehunge­n haben der Hauseigent­ümer und die Bausparte der Immobilien­firma zu wem auch immer, um so etwas ohne jedes Problem realisiere­n zu können?

Auf diesen Missstand gibt es konsequent­erweise nur eine Antwort: Abriss und Rückbau. Aber es passiert sicher wieder gar nichts. Dass sich so bei den Bewohnern der Urbanisati­on entspreche­nde Fragen ergeben, ist unvermeidb­ar.

Ach ja, man kann sich das Ganze ja dann im Nachhinein genehmigen lassen, bezahlt die vorher einkalkuli­erte Multa, und gut ist es. Multa ist im Übrigen nichts anderes als Bestechung, und die Nachbarn werden ihre Einsprüche schon irgendwann völlig entnervt aufgeben.

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