„Musik macht uns besser“
Festival-Sommer „Emociona-t“in Alicantes Konzertsaal Adda – Jugendorchester, Jazz-Größen, Mozart und Brahms
Alicante – ck. Das Adda will sich dem Publikum annähern und die Zuhörer begeistern. Die Veranstaltungen im Sommer sind deshalb als Festival unter dem Motto „Emociona-t“zusammengefasst.
Die Akustik des Alicantiner Auditoriums ist überdurchschnittlich gut und wird hochgelobt. Ein Beweis dafür ist die Bereitschaft des britischen Komponisten Michael Nymar, die Abbey Road Studios in London gegen das Adda zu tauschen und seine neuen Arbeiten in Alicante einzuspielen. Auf die Idee brachte ihn der neue Direktor des Adda, Josep Vicent. Die beiden haben schon mehrfach zusammengearbeitet.
Bei der Vorstellung des Programms stellte Josep Vicent, der 1970 in Altea geboren wurde und erst seit April die Geschicke des Adda lenkt, zwei Dinge klar: Er will für alle ein spannendes Programm anbieten und auch die Jugend in die Konzerthalle holen. „Musik ist wesentlich für den Menschen, sie macht uns besser“, sagte er. Das Programm ist deshalb weitgefächert und greift auf andere Disziplinen über.
Das Sommer-Festival geht bis zum 7. August und bietet Flamenco, Jugend-Symphonieorchester, das Internationale Jazz-Festival und Andere Musik. In der Kategorie Intime Musik findet am Freitag, 8. Juli um 20 Uhr, eine Hommage an Federico García Lorca statt. Das Symphonieorchester der Stadt Elche (OSCE) widmet dem weltberühmten Lyriker und Dramatiker Werke von Mozart und Brahms.
Unter dem Titel „Andere Musik“spielt am 9. Juli um 20 Uhr der Saxophonist Kiko Berenguer aus Jávea. Sein Programm heißt „Aire“. Vom 15. bis 23. Juli lockt das Internationale Jazz-Festival (Fijazz). Vicent bescheinigt „eine Top-Auswahl“nationaler und internationaler Größen. Den Auftakt macht am 15. Juli das Nicholas Pyton Trio mit Gast-Star Jane Moneth. Sie ehren die große Ella Fitzgerald.
Am 16. Juli tritt der Pariser Schlagzeuger Manu Katché auf. Er spielt normalerweise mit Sting und Peter Gabriel und präsentiert sein neues Album „Unstatic“.
Der Sänger Gregory Porter aus Kalifornien gibt am 19. Juli ein Konzert. Der junge Spanier Antonio Lizana gilt als einheimische Jazzgröße und wird am 20. Juli auftreten. Ihm folgt am 21. Juli David Pastor mit seiner Trompete. Der Valencianer verknüpft Jazz, Blues und Elektronische Musik.
Am 22. Juli kommt die JazzIkone aus Philadelphia, Stanley Clarke, am Bass und Kontrabass auf die Bühne. Den Abschluss bildet am 23. Juli zusammen mit dem Volcán Trío der Kubaner Gonzalo Rubalcaba.
Außerdem wird am 17. Juli der Dokumentarfilm „Playing Lecuona“gezeigt, eine Hommage an den kubanischen Komponisten und Jazz-Pianisten Ernesto Lecuona mit Chucho Valdés, Michel Camilo und Rubalcaba. Der Film beginnt um 20 Uhr, alle Konzerte um 22. Uhr. Das Jazz-Festival ist schon lange ein Markenzeichen Alicantes. Seit 2013 wird es von der Agentur Tébar Asociados organisiert, die auch in diesem Jahr die Ausschreibung gewonnen hat. Doch der Kulturabgeordnete der Provinzverwaltung Alicantes, César Augusto Asencio, erwägt, dass das Jazz-Festival künftig vom Adda direkt ausgetragen wird.
Vom 28. bis 30. Juli kommen die Flamenco-Fans auf ihre Kosten. Die Gruppen von Diego Carrasco, Rancapino Chico und Manuela Carrasco legen jeweils um 21 Uhr feurige Rhythmen aufs Parkett.
Vom 2. bis 5. August spielen, jeweils um 20 Uhr, Jugendorchester auf. Am 2. August ist das Jugendorchester der Provinz Alicante dran, am 3. August das Nationale Jugendorchester der Philharmoniker der Türkei, am 4. August kommen die jungen Symphoniker aus Sankt Petersburg und am 5. Juli das Orchestra D‘Archi Giovanile della Svizzera Italiana.
Anschließend kommt Michael Nyman nach Alicante. Er hat für die Filme Peter Greenaways die Musik komponiert und wurde für „Das Piano“von Jane Campion – die Filmmusik hat er übrigens mit den Münchner Philharmonikern aufgenommen – mehrfach ausgezeichnet.
Im Adda wird er vom 8. bis 14. August die Filmmusik Opus Zero und die Faena Symphony einspielen. „Eine große Herausforderung“, nennt Vicent das Unterfangen. Asencio plant schon weiter. Wenn sich das Adda als Studio herumspricht, sollte im nächsten Haushalt der Ankauf hochmoderner Aufnahmegeräte genehmigt werden. Die müsse man diesmal noch ausleihen. Kein Zweifel, dass die beiden voller optimistischer Emotionen an den Sommer im Adda herangehen.
Karten unter www.instanticket.es oder eine Stunde vor Beginn an der Abendkasse. Preise 5 bis 20 Euro.
Hommage an García Lorca und an Ernesto Lecuona