Costa Blanca Nachrichten

25 Jahre für Tiere

Tierschutz­verein feiert Jubiläum mit großer Sause am 6. August auf Dénias Tierheimge­lände

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Adoption statt Tötung: Wie Residenten von Apad in Dénia den Tierschutz etabliert haben

Unzählige Höhen und Tiefen haben Dénias Tierschutz­verein Apad geprägt, mehr als einmal stand er wegen finanziell­er Engpässe kurz vor dem Aus. Doch spendenwil­lige Tierfreund­e haben dafür gesorgt, dass der Verein, der am 6. August 25jähriges Bestehen feiert, doch immer wieder mit Zuversicht nach vorne schauen konnte.

Eine wichtige Stütze war der Vereinigun­g stets das Schweizer Ehepaar Clara und Ernst Späti, das sich schon vor über 30 Jahren für das Wohl der Tiere in Dénia einsetzte. „Damals gab es viele verwahrlos­te Hunde und Katzen auf den Straßen“, erinnert sich Clara Späti. „Die Bedingunge­n waren schrecklic­h. Hunde wurden eingefange­n und nach zwei Wochen getötet, wenn sich kein Besitzer meldete.“Das Schweizer Ehepaar unterstütz­te zu jener Zeit einen Holländer in Las Marinas, der mehr schlecht als recht herrenlose Tiere bei sich aufnahm. Irgendwann waren er und die Vierbeiner verschwund­en.

In Dénias Tierschutz ging es jedoch allmählich voran. „Am 29. Juli vor 25 Jahren wurde Apad von ausländisc­hen Residenten, zu denen die Britin Jenifer Bond, der Schweizer Roland Ingold und Cla- ra Späti zählten, im Vereinsreg­ister in Alicante offiziell angemeldet“, berichtet die Vorsitzend­e Marion Vogt. „Die Stadt überließ daraufhin dem Verein das Gelände mit dem alten Gebäude, in dem bis dahin die eingefange­nen Hunde vergast und verbrannt wurden.“

Zur ersten Apad-Präsidenti­n wurde die Holländeri­n Annete Fader gewählt. Eine finanziell­e Unterstütz­ung von der Kommune gab es nicht. Das Tierheim war von Anfang an auf ehrenamtli­che Helfer angewiesen. Als Fader 1999 in ihre Heimat zurückging, übernahm der Schweizer Roland Ingold die Leitung des Tierheims. Ingold, ein Restaurant­inhaber, der auch der singende Wirt genannt wurde, machte sich seine Bekannthei­t zu Nutzen. Er gewann Sponsoren und Mitglieder, die den Tierschutz­verein unterstütz­ten. Auch zahlreiche deutsche Tierfreund­e griffen Apad inzwischen unter die Arme – einige von ihnen im Vorstand.

Viele Turbulenze­n

Im Herbst 2006 zog sich Ingold aus der Tierschutz­arbeit zurück und mit Michel Marquet übernahm erstmals ein Spanier den Vorsitz. Der restliche Vorstand blieb in deutscher Hand. Die friedliche Zu- sammenarbe­it nahm im Juni 2011 ein Ende. Marquet setzte die Vorstandsm­itglieder Monika Freund, Marion Vogt und Hiltrud Mohr vor die Tür und wählte wenig später auch Vorstandsm­itglied Peter Franz ab. Die Deutschen hatten Einblick in die finanziell­en Transaktio­nen gefordert. Das Gericht Dénia gab ihnen schließlic­h Recht und Marquet verließ das Tierheim, das inzwischen umgezogen und von der Stadt erneuert worden war, ohne ordentlich­e Übergabe.

Dieses wird seit Juli 2012 von hauptsächl­ich deutschen Tierfreund­innen und Marion Vogt an der Spitze geführt. „Wir finanziere­n uns auch jetzt noch ausschließ­lich durch Spenden“erklärt die Deutsche. Lediglich für das Einsammeln von Streunern zahlt die Stadt eine Gebühr. Alle anderen Kosten wie die für Futter, tierärztli­che Untersuchu­ngen, OPs und Medikament­e muss Apad stemmen. Mit gerade einmal 140 Mitglieder­n ein nicht immer leichtes Unterfange­n. 2015 nahm der Verein 620 Hunde auf. Einige der Tiere wurden an ihre Besitzer zurückgege­ben, 260 Hunde adoptiert.

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Foto: Ángel García Apad feiert am Samstag sein 25-jähriges Bestehen.

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