Kontroverse Aussagen zum Zug
Politiker sprechen von Sicherheitsmängeln – FGV nennt einen Qualitätsverlust
Dénia/Jávea – ab. Die Bahnlinie der valencianischen Eisenbahngesellschaft FGV zwischen Dénia und Calp werde auf alle Fälle noch in dieser Legislaturperiode wieder in Betrieb genommen, versicherte Landesvater Ximo Puig (PSOE) vergangenen Montag, 8. August, vor Pressevertretern an seinem Ferienort Jávea.
Und er betonte, die Bahngesellschaft habe sich für die zeitweilige Stilllegung der Trasse und deren Modernisierung entschieden, nachdem sie bei Inspektionen als gefährlich eingestuft worden sei. Damit wirkte Puig Vermutungen entgegen, die Bahnlinie könne endgültig eingestellt worden sein.
Seitdem zwischen Dénia und Calp keine Züge mehr verkehren, gibt es dazu kontroverse Erklärungen. Während Vertreter der Lan- desregierung ein ums andere Mal beteuern, die Linie sei aus Sicherheitgründen eingestellt worden, die Eisenbahngesellschaft weist auf die dringend notwendigen Modernisierungsarbeiten auf der Strecke hin. Trotzdem machen immer wieder Vermutungen die Runde, es könnten wirtschaftliche Entscheidungen hinter der Einstellung des Zugbetriebs stecken.
Keine Klarheit
Berechtigten Grund zu dieser Vermutung gab zuletzt ein Treffen zwischen dem Geschäftsführer der FGV, Ángel García, und Vertretern des regionalen Unternehmerverbands Cedma. Der Geschäftsführer habe bekräftigt, die TramLinie 9 zwischen Dénia und Calp sei nicht aus Sicherheitsgründen eingestellt worden, teilte ein Ver- bandssprecher mit. Das Schienennetz sei zwar abgenutzt, aber sicher. Man habe sich vielmehr wegen eines Serviceverlusts zu der Maßnahme entschieden, nachdem die Züge auf der Strecke Calp-Dénia nur noch mit höchstens 40 Kilometern pro Stunde fahren konnten. Cedma ist der Auffassung, der Qualitätsstandard rechtfertige die Stilllegung nicht.
Scharf kritisiert wurde die Maßnahme mitten in der Hauptsaison auch von der PP. Deren Vorsitzende Isabel Bonig führte am 4. August eine Demonstration mit Vertretern ihrer Partei in Benissas Bahnhof an. Die Politikerin forderte Erklärungen von Ministerpräsident Puig und ließ die Öffentlichkeit wissen: „Wir werden nicht zulassen, dass diese Linie für alle Zeiten geschlossen wird.“