Ohne Diagnose und Heilung
Etwa drei Millionen Spanier leiden unter einer unerkannten Krankheit – Chloe Borda Amézaga aus Marbella ist eine von ihnen
Wenn Chloe auf Bäume klettert, kommt sie nicht mehr runter. Nicht, weil sie Angst hat oder zu ungeschickt ist. Chloe hat eine Krankheit, die ihre Bewegungen und Sprachfähigkeit stören.
Kein Arzt hat bis heute herausgefunden, worunter Chloe leidet und deshalb ist ihre komplette Heilung ungewiss. „Als Chloe drei war, merkte ich, dass sie ständig stürzte“, sagt Jorgelina Borda Amézaga. Als sie in Chloes Mundwinkel Speichel entdeckte und sich ihr linkes Bein nach innen verdrehte, fuhr sie sofort ins Krankenhaus nach Málaga. Die Ärzte tippten zunächst auf einen Gehirntumor und machten eine Magnetresonanztomographie. Nach der zweistündigen Untersuchung war aber klar, dass in Chloes kleinem Gehirn kein Krebsgeschwulst saß. Ohne Diagnose entließen sie das Kind. Fortan verschlechterte sich ihr Zustand rasant. Borda Amézaga war außer sich, da die Ärzte ihre Tochter ihrem Schicksal überließen und sie mit eigenen Augen mitansehen musste, wie ihr Kind auf den Tod zusteuerte. Sie wurde aktiv. Doch weder Untersuchungen in Madrid, noch in den USA, noch in Frankreich brachten eine Diagnose.
Chloe fiel beim Malen der Stift aus der Hand, auf der Toilette sackte sie in sich zusammen. Die Experten verschrieben der Kleinen Physiotherapie und Bäder in lauwarmem Wasser. Klar war, dass Chloe unter einer Form von Ataxie, einer Störung der Bewegungskoordination litt. Erkrankungen des Kleinhirns sind die häufigsten Ursachen für Ataxien. Dieses ist für die Koordination der sensiblen Informationen aus dem Rückenmark, der Informationen des Gleichgewichtsorgans und der übrigen Sinneseindrücke und deren Transformation in motorische Bewegungsabläufe zuständig.
Nach weiteren sechs Monaten konnte Chloe weder kauen noch schlucken. Keine der von den Ärzten verordneten Therapien half. „Ich wunderte mich auch, dass Chloe unheimlich viel schlief, teilweise bis zu fünf Stunden am Nachmittag“, berichtet Borda Amèzaga. Ihr ging ein Licht auf. Was, fragte sie sich, wenn Chloes Zellen nicht ausreichend mit Energie versorgt werden? Im Fachjargon heißt eine solche Störung Mitochondriopathie. Dies ist eine Erkrankung, die durch eine Fehlfunktion oder Schädigung der Mitochondrien ausgelöst wird.
Da die kleinen Zellorgane vor allem für die Bereitstellung der Energie (in Form von ATP) in den Körperzellen zuständig sind, machen sich diese Erkrankungen meist durch massive Schwäche, Müdigkeit und Ähnliches bemerkbar. ATP steht für Adenosintriphosphat und ist ein universeller Energieträger in lebenden Organismen. Die Mutter entschied, dass Chloe so viel Körperenergie wie möglich sparen und die Pysiotherapeutin ihre Beine und Arme im Liegen bewegen sollte. Borda Amézaga lernte Zeichensprache, um sich mit ihrer Tochter verständigen zu können.
Alternative Methode
Nächtelang recherchierte die Argentinierin im Internet und fand eine Studie über das Nahrungsergänzungsmittel Q10. Nach einer Untersuchung im Children Hospital of Philadelphia Chop ermutigte sie der behandelnde Arzt, der mit seinem Latein ebenfalls am Ende war, dazu, die Q10-Kur in Kombination mit dem Nahrungsergänzungsmittel L-Carnitin zu versuchen. Ein auf Naturheilkunde spezialisierter Arzt riet ihr dazu, Chloe