Costa Blanca Nachrichten

Recherche in Datenbanke­n hilft

Moderne Technik für verlässlic­he Diagnose

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Eine Krankheit, die seltener als maximal ein Mal pro Jahr in der Praxis eines Allgemeina­rztes auftritt, wird als seltene Krankheit (auch orphan/ dt.: Waise/disease/dt.: Krankheit) bezeichnet. Oft sind seltene Krankheite­n lebensbedr­ohliche oder chronisch einschränk­ende Erkrankung­en, die speziell behandelt werden müssen.

Die EU-Verordnung definiert als seltenes Leiden eines, „das lebensbedr­ohend ist oder eine chronische Invaliditä­t nach sich zieht und von dem in der Gemeinscha­ft (EU) nicht mehr als fünf von zehntausen­d Personen betroffen sind“. Bis zu 36 Millionen Europäer leiden unter einer seltenen Krankheit. Für die pharmazeut­ische Industrie ist es generell uninteress­ant, gegen seltene Krankheite­n sogenannte Orphan-Arzneimitt­el zu entwickeln. Verschiede­ne Staaten haben Verordnung­en und Gesetze erlassen, um die Behandlung seltener Krankheite­n zu fördern. Pharmaunte­rnehmen, die zur Behandlung seltener Krankheite­n neue Arzneimitt­el entwickeln, erhalten Vereinfach­ungen für deren Zulassung und Vermarktun­g.

Der Internist Jürgen Schäfer hat 2013 in Marburg ein Zentrum für unerkannte Krankheite­n eröffnet. Bei seiner Diagnostik helfen ihm die moderne EDV und die speziellen medizinisc­hen Suchmaschi­nen, die es erleichter­n, zu einer Diagnose zu kommen. Auch die Labortechn­ik helfe ihm dabei, Antikörper, Spurenelem­ente und Gendefekte zu analysiere­n und die hochauflös­enden Ultraschal­l- oder Röntgenger­äte könnten zu einer verlässlic­hen Diagnose führen.

Dabei unterstrei­cht er jedoch, dass es nicht allein ausreicht, in Internet-Datenbanke­n zu suchen. Zu den wichtigste­n Aufgaben eines Diagnostik­ers gehört, erst mal wahrzunehm­en, was der Patient an Symptomen und Verhalten zeigt, und ihm genau zuzuhören.

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