Costa Blanca Nachrichten

Costa Blanca Norden

Gespräch mit Polizeiche­f Marc Cuesta: „Wir arbeiten sehr eng mit der Nationalpo­lizei zusammen“

-

Aus für gröhlende Pöbler: Interview mit dem Polizeiche­f der Touristenh­ochburg Gandía Patienten aus ganz Spanien: Tierklinik in Calp behandelt Krebs Schönes Altea: Stadtführu­ng blickt hinter die Kulissen La Vellas Frühe Vögel: In Benidorm darf man noch Strandplät­ze reserviere­n

Gandía – ab. Grölende Jugendlich­e, die morgens die Disco verlassen, pöbelnde Urlauber, die zu tief ins Glas geschaut haben, und Wohnungen, aus denen nach Mitternach­t Partymusik hämmert. Küstenorte sind im Sommer laut und nicht für den geeignet, der ein Bedürfnis nach Ruhe hat. Gandía versucht, gegen das Image der lärmenden Touristenh­ochburg anzugehen. Der Ort will auch Erholungss­uchenden gerecht werden. Bei Lärmbeläst­igung greift die Polizei immer häufiger durch. Und sie kämpft mit Erfolg gegen Kriminalit­ät an. Die CBN sprach mit Gandías Polizeiche­f Marc Cuesta.

CBN: Wie viele Polizeibea­mte gibt es bei der Ortspolize­i und wie viele sind im Außendiens­t?

Marc Cuesta: Wir haben insgesamt 140 Polizisten, von denen 70 im Außendiens­t beschäftig­t sind.

Ist das für eine Stadt, die im Winter 80.000 Einwohner hat und im Sommer doppelt oder dreifach so viel, ausreichen­d?

Nein, auf keinen Fall. Aber wir haben gute Aussichten auf Verstärkun­g. Für kommendes Jahr wurden uns neue Stellen zugesagt.

Dennoch sind die Delikte seit 2008 um insgesamt 45 Prozent zurückgega­ngen und im ersten Halbjahr wurde ein erneuter Rückgang um 15 Prozent verglichen mit 2015 registrier­t. Woran liegt das?

Wir arbeiten in Gandía sehr eng mit der Nationalpo­lizei zusammen und haben eine gut strukturie­rte Koordinati­on. Da, wo drei Ortspolizi­sten eingesetzt werden, sind auch drei Nationalpo­lizisten unter- wegs. In konfliktiv­en Bereichen wie etwa in Parkanlage­n, wo es Probleme mit Drogenhand­el gibt, auch Beamte in Zivil. Diese straffe Polizeiprä­senz trägt ihre Früchte.

Sie arbeiten auch in Fällen häuslicher Gewalt Hand in Hand mit der Nationalpo­lizei zusammen.

Ja, das ist richtig. Wenn wir zu einem Fall häuslicher Gewalt gerufen werden, kümmern wir uns bei der Ortspolize­i darum, dass das Opfer in Sicherheit gebracht und mit dem Notwendigs­ten versorgt wird, während die Nationalpo­lizei den Aggressor bis zur Anhörung vor dem Richter in Gewahrsam nimmt.

Thema Lärmbeläst­igung: Die Anzeigen, die von der Ortspolize­i wegen Ruhestörun­g sowie unsozialem Verhalten verhängt werden, nehmen zu. Heißt das, die Polizei drückt kein Auge mehr zu?

Wir müssen in der Lage sein, Ruhe und Freizeitun­terhaltung miteinande­r in Einklang zu bringen. Das bedeutet für uns als Polizei null Toleranz mit Leuten, die sich daneben benehmen und Mitmensche­n belästigen. Sei es, weil sie in der Öffentlich­keit herumschre­ien, weil sie bei Trinkgelag­en die Lautsprech­eranlage im Auto voll aufdrehen oder weil sie mitten auf dem Gehweg urinieren.

Führt die Polizei täglich Lärmkontro­llen durch?

Wenn wir von Leuten gerufen werden, die sich gestört fühlen, gehen wir natürlich jedem Hinweis nach. Lärmkontro­llen, die ohne Anzeige erfolgen, führen wir an den Wochenende­n durch.

 ??  ??
 ?? Foto: Andrea Beckmann ?? Seit 1984 Polizist: Marc Cuesta leitet Gandías Ortspolize­i seit fünf Jahren.
Foto: Andrea Beckmann Seit 1984 Polizist: Marc Cuesta leitet Gandías Ortspolize­i seit fünf Jahren.

Newspapers in German

Newspapers from Spain