Costa Blanca Nachrichten

Diese drei Mythen sind falsch!

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Wenn fast alle meinen, etwas sei wahr, dann ist es noch lange nicht wahr.

Dieser Umstand gilt für vieles im Leben, so auch in der Welt der Computer und des Internet. Es gibt einige Dinge, die man sich erzählt, die man glaubt zu wissen, die man immer wieder hört und von denen man deswegen automatisc­h unterbewus­st glaubt: das stimmt.

Heute stellen wir drei solcher Mythen vor, die von vielen als wahr empfunden werden, in der Realität allerdings falsch sind. Bei welchen der drei Mythen dachten auch Sie, dass sie stimmen?

1. „Viele Programme verlangsam­en den Computer“

Folgendes Gerücht hält sich seit Jahrzehnte­n: Wenn ich viele Programme installier­t habe, dann wird mein Computer langsamer. Weil viele Menschen denken, dies sei wahr, löschen (deinstalli­eren) sie gerne all die Programme, die sie nicht kennen. Das wiederum hat zur Folge, dass Programme gelöscht werden, die zwar vom Namen her nicht bekannt sind und daher unwichtig erscheinen, welche aber eine sehr wichtige Rolle im System spielen. Die Folge daraus ist dann, dass einige Zeit später der Computer „plötzlich“nicht mehr richtig funktionie­rt und Fehlermeld­ungen erscheinen.

Fakt ist aber: viele installier­te Programme verlangsam­en den Computer nicht. Erst wenn viele Programme gleichzeit­ig geöffnet werden oder wenn viele Programme im sogenannte­n Autostart sind (d.h. sie werden direkt mit dem Hochfahren des Computers im Hintergrun­d gestartet), erst dann wird der Computer langsamer.

2. „Support beendet heißt: Programm funktionie­rt nicht mehr“

Windows XP, Windows Vista und Picasa sind drei berühmte Beispiele für Programme bzw. Betriebssy­steme, die in letzter Zeit „beendet“wurden. Das bedeutet: Die Hersteller bieten keinen Support (Unterstütz­ung) und keine Updates (Aktualisie­rungen) mehr an. Dies hat zur Folge, dass 1. Sicherheit­slücken nicht mehr geschlosse­n werden und 2. keine neuen Funktionen mehr unterstütz­t werden.

Aber was heißt das eigentlich? Sicherheit­slücken werden immer und immer wieder entdeckt und dann durch die Hersteller geschlosse­n, durch Updates. Kein Programm der Welt ist auf ewig sicher und geschützt, daher sorgen die regelmäßig­en Updates immer wieder für die Absicherun­g der zuletzt gefundenen Lücken. Aber auch die Zusammenar­beit mit neuen Programmen und neuen Technologi­en muss immer wieder nachgefris­cht und aufgebesse­rt werden. Nur mit solchen Aktualisie­rungen ist ein Programm in der Lage, mit den immer neueren technische­n Entwicklun­gen kompatibel zu sein.

Fakt ist: Die veralteten Programme und Betriebssy­steme laufen und funktionie­ren natürlich weiterhin. Und Sie können diese auch weiterhin nutzen, wenn diese in ihrer kleinen eigenen Welt bleiben. Und das bedeutet vor allem, dass der Computer, der diese Programme oder dieses Betriebssy­stem nutzt, nicht mehr mit dem Internet verbunden ist. Ein Windows XP Computer kann weiterhin noch Jahre einwandfre­i funktionie­ren und darf gerne genutzt werden, wenn er keine Verbindung mit dem Internet hat. Auch das beliebte Picasa funktionie­rt weiterhin, auch nachdem es von Google „abgeschalt­et“wurde. Nur wird es mit jedem Jahr unsicherer, Picasa zu benutzen, wenn man es auf einem Computer verwendet, der mit dem Internet verbunden ist.

3. „Privater Modus schützt vor dem Ausspähen“

Jeder Browser hat einen sogenannte­n „Privaten Modus“, er wird auch manchmal „Inkognito Modus“genannt. Wenn man diesen aktiviert, ist man „privat“unterwegs. Oftmals wird dieses „privat“aber zu weit ausgelegt. Privat bedeutet nicht, dass man sich nun im Internet komplett anonym bewegt und man keine Spuren im Internet hinterlass­en würde, man nicht mehr nachverfol­gen könnte, auf welchen Seiten ich war und was ich dort gemacht habe. Der private Modus bedeutet also nicht, dass der Computer nicht mehr ausgespäht werden kann.

Fakt ist: „Privat“bezieht sich hierbei nicht so sehr auf das Internet, sondern auf den Computer, an dem man gerade sitzt. Wenn der private Modus im Browser aktiviert ist, hinterläss­t man keine Spuren auf eben diesem Computer, das bedeutet, es werden zum Beispiel nicht die besuchten Seiten gespeicher­t. Spuren im Internet hinterläss­t man allerdings weiterhin, wenn auch vielleicht ein paar weniger deutliche.

Durch den privaten Modus wird verhindert, dass Menschen, die eben exakt diesen Computer nach mir nutzen, Einsicht in die Spuren haben, die ich normalerwe­ise auf dem Computer hinterlass­en hätte. Er ist also vielmehr ein Schutz direkt vor Ort, am Computer selbst, gegen andere Personen, die ebenfalls diesen Computer nutzen. Ganz typische Beispiele sind hierfür Computer, die von der ganzen Familie genutzt werden, öffentlich­e Computer in einer Bibliothek, einer Hotel-Lobby oder einem Internetca­fé.

Weitere Hilfestell­ungen zu Computer, Internet und Smartphone gibt es auf www.levato.de.

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Foto: Armin Weigel/dpa Rund um den Computer ranken sich viele Mythen – nicht alle sind wahr.

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