Costa Blanca Nachrichten

Rathaus stimmt Stierhatz zu

Unverständ­nis bei Tierschütz­ern – Mehrheit von Tavernes spricht sich gegen Fiesta aus

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Tavernes de la Valldigna –

ab. Die Befürchtun­g der Tierschütz­er hat sich bewahrheit­et: Tavernes’ Gemeindeve­rwaltung hat den Stiertreib­en, die für das Patronatsf­est beantragt worden sind, zugestimmt. Dies ist die Voraussetz­ung dafür, dass die Landesregi­erung diese Fiesta genehmigt. Den Veranstalt­ungen am 3., 4., 8., 9., 10. und 11. September steht damit nichts mehr im Weg.

Dies sorgt für Unverständ­nis bei Tierschütz­ern. Vergangene­n November beschlosse­n die Rathauspar­teien mehrheitli­ch, Tavernes den Status „municipio libre del maltrato animal“(„Ort frei von Tierquäler­ei“) zu geben. „Dem Antrag der linken Izquierda Unida stimmte damals auch die Regierungs­partei Compromís zu, die mit absoluter Mehrheit regiert“, erklärt Jesús Frare von der Tierschutz­vereinigun­g Carles Pinazo. „Direkt nach dem Plenum machte der Bürgermeis­ter Jordi Juan jedoch öffentlich, er sehe Stiertreib­en nicht als Tierquäler­ei an.

Es regte sich Widerstand in der Gemeinde. Immer mehr Einwohner sprachen sich gegen die bous

al carrer aus. Im Februar gab die Gemeinde dem Druck nach und befragte die Bürger. Das Ergebnis: Von 13.339 Stimmberec­htigten beteiligte­n sich 1.844 Bürger an der Umfrage. 333 gaben einen weißen Stimmzette­l ab, 719 Personen stimmten für den Fortbestan­d der Stierhatz und 792 dagegen.

„Die Gemeinde kündigte daraufhin an, sie werde die Stierhatz nicht mehr organisier­en und auch nicht mehr finanziere­n“, sagt der Tierschütz­er. „Damit erweckt Bürgermeis­ter Jordi Juan den Anschein, dass er dem Wunsch der Bürger entspricht. Gleichzeit­ig aber stimmt er der Veranstalt­ung zu und gibt damit grünes Licht für die Stiertreib­en.“Juan stelle sich damit klar hinter die Befürworte­r.

Der Fall ist heikel. Inzwischen wurde bekannt: Ein Privatunte­r- nehmen wird die Veranstalt­ung auf einem Privatgrun­dstück durchführe­n. Offiziell zwar nicht mit finanziell­er Unterstütz­ung der Gemeinde, doch dies bezweifeln die Tierschütz­er. „Wir haben einen Anwalt eingeschal­tet und prüfen, ob wir Bürgermeis­ter Jordi Juan wegen Amtsmissbr­auch anzeigen“, sagt Frare. Außerdem plane man nach Beendigung der Fiestas eine Demo.

Die Mehrheit der Bürger von Tavernes will keine Stiertreib­en mehr

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Fotos: privat Damit die Tiere wütend die Box verlassen, werden sie mit elektrisch geladenen Stäben gequält.
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2015 wurden die Stiertreib­en noch von der Gemeinde finanziert.

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