Schmeckt nach Altea
Coca a la llumà gehört bei jedem Volks- und Familienfest auf den Tisch
Altea – fin. In jedem sommerlichen Fiesta-Programm von Altea taucht sie auf und auch aus den Auslagen der Bäckereien ist die Coca a la llumà nicht wegzudenken. Fast jeder valencianische Ort hat „seine“Coca, was macht also die in Altea aus? „Traditionell wird der Hefeteig mit Tomaten, Anschovis, Blut- und Mettwurst, Speck und in Salzlake eingelegter Paprika belegt“, weiß der alteingesessene Alteaner und Historiker Juan Vicente Martín.
Bei der Coca, so der Spanier, handelt es sich um ein typisches Gericht, das die Bauern mit aufs Feld nahmen, um sich zu stärken. „Dabei hat jedes Dorf im Laufe der Jahre seine eigene Variante entwickelt, angefangen beim Teig bis zum Belag“, erklärt Martín. Dass dieser in Altea außergewöhnlicherweise sowohl Fleisch als auch Fisch enthält, schreibt Martín dem Überfluss der Neuzeit zu: „Ursprünglich bestanden die meisten traditionellen Gerichte haupt- sächlich aus Gemüse. Das konnte man selbst anbauen und war deshalb günstig“, so der Historiker. Um einer Coca mehr Geschmack zu verleihen, fügten ihr die Alteaner salzigen Fisch zu – etwa Anschovis oder Makrelenthunfisch. „An besonderen Tagen, etwa zu Feierlichkeiten, gab es Fleisch oder Wurst statt Fisch. Dass beides gemischt wird, ist allerdings noch recht neu“, berichtet Martín.
Wann genau in Altea die erste Coca gebacken wurde, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. „Wahrscheinlich entstand sie aus der Tradition, bei bestimmten Dorffesten nach der Messe Brot mit Wurst zu verteilen“, so Martín. Warum Alteas Bäcker die Coca allerdings bis heute immer donnerstags backen, ist völlig unklar.
Im Gegensatz zum Namen: „Llumà bedeutet so viel wie Pulverblitz. Das kommt daher, dass traditionell kurz bevor die Coca fertig ist, Kräuter in den Holzofen geworfen werden, die dann Funken sprühen und der Coca Farbe verleihen“, sagt Martín.