Alicante sitzt auf dem Trockenen
Stauseen erreichen Rekordtiefstand – Landwirte befürchten Ernteausfälle – Trinkwasser per Lastwagen
Alicante – ac. Die Provinz Alicante bekommt die Folgen der andauernden Trockenheit zu spüren. Von den vier größten Wasserspeichern der Provinz ist nur der La Pedrera-Stausee bei Orihuela mit 87 Kubikhektometern, was einer Auslastung von etwa 35 Prozent entspricht, noch einigermaßen gut gefüllt. Der Pedrera-See ist direkt mit dem Tajo-Segura-Kanal verbunden, daher ist die Situation dort weniger dramatisch.
In den Speichern Amadorio und Guadalest in der Marina Baja herrscht hingegen gähnende Leere. Lediglich knapp sechs Kubikhektometer Wasser sind in den beiden Seen noch gespeichert, was durchschnittlich weniger als zehn Prozent des Fassungsvermögens entspricht. Der Speichersee von Beniarrés im Landkreis El Comtat weist mit sieben Prozent Auslastung sogar den niedrigsten Stand seit 20 Jahren auf.
Versorgung mit Tanklastern
Die Bewohner dieser Gegend haben auch die ersten Folgen der Trockenheit zu spüren bekommen. In den Dörfern Tollos, Millena und Abdet müssen Tanklastwagen die Versorgung mit Trinkwasser gewährleisten. Weitere Gemeinden im Hinterland werden wohl bald folgen. Die Zisternen sind ausgetrocknet, aus den Brunnen fließt kein Tropfen mehr.
Auch die Stadt Alicante vermeldet das vierttrockenste Jahr ihrer Geschichte. Lediglich 51,2 Liter Regen pro Quadratmeter wur- den zwischen Januar und Juli gemessen, was 64 Prozent unter dem Normalwert liegt. Dank Verbesserungen der Effizienz der Wasserversorgung könne die Stadt die Knappheit jedoch gut verkraften, gab das Wasserversorgungsunternehmen Aguas de Alicante bekannt.
Währenddessen leiden auch die Bauern an der anhaltenden Trockenheit und befürchten erhebliche Ernteausfälle. Verschiedene Be- wässerungsgemeinschaften und landwirtschaftliche Genossenschaften in der Provinz Alicante zeigten sich besorgt über die niedrigen Wasserreserven und die fehlende Information darüber, ob im Herbst weiterhin Wasser aus ande- ren Provinzen herbeigeführt werden soll.
Im Laufe des Jahres hat die Provinz Alicante über 160 Kubikhektometer Wasser über den TajoSegura-Kanal erhalten, sowohl für den Trinkkonsum als auch für die Landwirtschaft. Bis Ende September ist die Umleitung von 20 Kubikhektometern pro Monat vereinbart. Für die Zeit danach müssen jedoch neue Übereinkommen getroffen werden.
In den Stauseen der Provinz herrscht gähnende Leere