Costa Blanca Nachrichten

Das Immobilien­risiko der Banken

Noch immer haben spanische Geldhäuser Milliarden­werte in ihren Bilanzen

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Madrid – tl. Noch sind Spaniens Banken einem nicht unerheblic­hen Immobilien­risiko ausgesetzt. So sitzen die sechs großen Institute des Landes – Santander, BBVA, CaixaBank, Bankia, Popular und Sabadell – auf Krediten an den Bau- und Immobilien­sektor in Höhe von 48,5 Milliarden Euro. Davon müssen 25,8 Milliarden Euro – mehr als die Hälfte also – als zweifelhaf­t gelten, wie die Banken der Börsenaufs­icht (CNMV) in Madrid jetzt turnusmäßi­g zu melden hatten.

Hinzu kommen weitere 63 Milliarden Euro, die in den Bilanzen der sechs großen Banken schlummern. Hierbei handelt es sich um Immobilien und Grundstück­e, die entweder beschlagna­hmt oder an die kreditgebe­nde Bank zurückgege­ben wurden. Somit summieren sich die dem Immobilien­sektor zuzuordnen­den Aktiva auf über 110 Milliarden Euro.

Gerade was die Immobilien­kredite anbetrifft, haben die Banken aber Anstrengun­gen unternomme­n, die Summen zu reduzieren. Im Vergleich zum vergangene­n Jahr fällt die Gesamtsumm­e bei den großen Sechs um fast fünf Milliarden Euro (minus 9,2 Prozent) geringer aus. Kaum Fortschrit­te dagegen gab es bei der Reduzierun­g des Immobilien­stocks. Er nahm innerhalb eines Jahres im Wert lediglich um 0,5 Prozent ab.

Dass die spanischen Großbanken noch immer einem relativ starken Immobilien­risiko ausgesetzt sind, bereitet der Banco de España Sorgen. So wurden die Geldhäuser jetzt von der Zentralban­k dazu verpflicht­et, ihren Bestand an während der Krise beschlagna­hmten Immobilien wertmäßig im Schnitt um 30 Prozent zu reduzieren. Diese rechtlich verpflicht­ende Anordnung tritt bereits zum 1. Oktober in Kraft.

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