Nach dem Brand
Aufräumarbeiten in Jávea – Entschädigungsleistungen noch unklar
Langsam kehren die Menschen in den Brandgebieten von Jávea und Benitachell wieder zur Normalität zurück. Überall in den sonst verschlafenen Urbanisationen werden die ersten Feuerschäden behoben, es wird aufgeräumt und repariert. Derweil haben die Gemeinden bei Staat und Land Finanzhilfen beantragt, um Naturschutzgebiete wie die Granadella oder die Steilhänge in Benitachell wieder aufzuforsten. Außerdem beraten die Rathäuser Bürger in Sachen Versicherungs- leistungen für Schäden an Häusern und Grundstücken. Wem solche Mittel für den Wiederaufbau überhaupt zustehen, muss erst noch geklärt werden. Die Kommunen haben Infoveranstaltungen anberaumt.
Wo vor zehn Tagen noch die Flammen wüteten, herrscht nun Geschäftigkeit: In Jáveas Pinosol-, Pinomar und Vallsol-Zonen kreischen in den Grünzonen die Motorsägen. Arbeiter hängen an Strommasten oder reparieren hinter gelben Bauzäunen Leitungen im Boden. Lieferwagen fahren um Schuttcontainer Slalom und in praktisch allen Gärten wird aufgeräumt und wiederaufgebaut.
Auch beim Ehepaar Meyer, das in der Nähe des Pinosol-Parks wohnt. Es hat den Garten verloren, das Haus ist an der Rückseite angekokelt. „Wir waren gerade in unsere Heimat zurückgefahren, als wir den alarmierenden Anruf bekamen“, erinnerte sich der 65-jährige Richard Meyer. „Unser Viertel in Jávea stand ins Flammen. Also rein ins Auto und zurück. Insgesamt saß ich schließlich über 3.000 Kilometer am Steuer.“
Nach einer bangen Nacht im Haus von Freunden hob die Einsatzzentrale die Evakuation auf, und das Paar stand vor den Ruinen ihres liebevoll eingerichteten Gartens mit mehreren Pavillons, Grill-, Chill-out-, und Essecke, Pool und alteingewachsenem Pflanzenparadies. Dazu kommen noch ein verbranntes Auto und ein Anhänger samt Carport, die kaputte Fassade und der ruinierte Terrassenboden.
„Der Versicherungsgutachter schätzt den Schaden auf 50.000 Euro“, sagt Meyer. „Jetzt muss man sehen, wieviel wir bekommen.“
Seine Frau Loraine ist wütend und traurig. „Da hat jemand – ob nun absichtlich oder fahrlässig – unsere Arbeit von sieben Jahren zunichte gemacht“, sagt sie und blickt auf das rauchgeschwärzte Chaos, das vor kurzem noch ihr idyllischer Rückzugsort war.
Trotzdem hätten sie noch Glück gehabt, meint sie. Ein Nachbarhaus sei völlig abgebrannt, das Dach sei eingestürzt, es müsse abgerissen werden. „Es gehört einer sehr alten Frau. Verwandte haben sie zu sich genommen, der Brand hat ihr ganzes Leben verändert.“
Alles verloren haben auch drei Senioren, um die sich Jáveas Sozialamt kümmert. „Es handelt sich um eine Engländerin und ein englisch-nordamerikanisches Ehepaar, alte, kranke Leute, deren Häuser
Drei Senioren aus Jávea haben alles beim Feuer verloren