Klotz an Playa
Wohnblock an erosionsgefährdetem Strand geplant – Anwohner protestieren beim Rathaus
20 Stockwerke an Blay Beach: An schmalem Strand in Dénia soll Urbanisation entstehen
Dass es für die durch Erosion gestrafte Blay Beach mit ihrem Jahr für Jahr schwindenden Sand an Dénias Küstenstreifen Las Marinas noch schlimmer kommen könnte, hätte wohl kaum jemand gedacht. Doch jetzt müssen die Anwohner zusehen, wie ein Bauunternehmen hier in erster Strandlinie eine Urbanisation mit dem Namen Las Olas errichten will – die Arbeiten sollen laut Plakat bereits im Oktober beginnen.
„Dieses Projekt verstößt gegen den Geist des Küstenschutzgesetzes“, klagen die Hausbesitzer des angrenzenden El Retiro III, IV und V in einem Protestschreiben an das Rathaus. Sie verstünden nicht, wie man erlauben könne, in erster Linie an einem so delikaten und bis jetzt kaum bebauten Strand – auf dem betroffenen Grundstück stehen zurzeit drei Chalets – einen fast 20 Meter hohen Wohnblock mit vier Stockwerken und 19 Appartements zu errichten.
Dénias Strand retten
Doch das ist noch nicht alles. Nicht nur einen Wohnblock plane das Unternehmen Sun Valle 2000, darüber hinaus wolle es in den kaum noch vorhandenen Sand eine 200 Meter lange und sechs Meter breite Promenade setzen. Was den Weg für weitere Bauten ebnen könnte, befürchten die Anwohner, die zudem anmerken, dass die Promenade auf öffentlichem Grund und im Schutzstreifen verlaufen würde und daher die Genehmigung vom Küstenamt brauche – so wie auch der Wohnblock.
Sie seien nicht generell gegen eine Erschließung des Küstenstrei- fens, so die Anwohner, doch müsse das verantwortungsvoll, nachhaltig und respektvoll gegenüber der Umwelt vonstatten gehen. Und gerade die Umwelt leide eben an der Blay Beach ganz besonders. 2015 wurde ihr vom Umweltministerium ein „Zustand von schlimmstem Verfall“bescheinigt, weshalb man ihrem Schutz „höchste Priorität“geben müsse.
„Wir wollen den wunderbaren Strand von Dénia erhalten und retten“, sagen die Anwohner und fordern die drei zuständigen Verwaltungen, also Rathaus, Land und Staat, auf, das Allgemeingut über Einzelinteressen zu stellen.
Das Rathaus wartet derweil auf die noch ausstehenden Entscheidungen von Land und Küstenamt. Denen müsse es sich, so Baustadträtin Maria Josep Ripoll gegenüber „La Marina Plaza“, fügen.