Unbefugt in Finca
Nach einem Jahr kommt die Räumung – Gitanos besetzen Haus von zwei Deutschen in Las Bayas
Räumung angeordnet: Haus einer Deutschen in Santa Pola ein Jahr lang von Gitanos besetzt
Laut einem Gerichtsbeschluss vom 7. September muss die Gitano-Familie, die seit fast einem Jahr die Finca der Deutschen Mariola Neurode und ihrer Mutter Elisabeth Kubina in Las Bayas bei Santa Pola besetzt hat, bis spätestens zum 16. September das Haus räumen. Mutter und Tochter haben bereits in Deutschland einen Anwalt konsultiert. Dieser hat einen Gerichtstermin erst für den 7. September diesen Jahres arrangieren können.
In Fällen wie diesem sind der Polizei vorerst die Hände gebunden. Erst nach einem offiziellen Gerichtsbeschluss zugunsten der Eigentümer ist die Räumung des Hauses rechtlich erlaubt. Dieser Prozess kann sich, wie am Beispiel der beiden Frauen, in die Länge ziehen. Am Mittwoch, 7. Septem- ber, gab es das lang erwartete Okay des Richters.
Binnen sieben Tagen muss die Gitano-Familie das Haus verlassen. Wenn dies nicht freiwillig geschieht, wird die Polizei zwei Tage später den Räumungsbefehl ausführen. Ein langwieriger Prozess, wenn man bedenkt, dass die Familie seit Herbst 2015 in Neurodes Haus lebt.
Plötzlich waren Gitanos drin
„Oktober letzten Jahres haben mich unsere Nachbarn angerufen und gefragt, ob wir das Haus vermietet hätten“, berichtet Mariola Neurode. Das Chalet steht seit etwa drei Jahren leer und sollte verkauft werden. Die Nachbarn hätten regelmäßig eine Gruppe von vier bis fünf Personen im Haus gesehen. Da wurde Neurode stutzig. Laut Iberdrola sei das Haus seit Oktober 2015 bewohnt und wird mit Strom versorgt.
Strom- und Wasserrechnungen haben die unrechtmäßigen Bewohner abgefangen und beglichen. „Damit es nicht auffällt“, vermutet Neurode. Nachdem im Februar der Strom gekappt wurde, haben sie das Elektrizitätsnetz illegalerweise angezapft. Die Strafe dafür fällt auf die Eigentümerin zurück.
„Das Schlimme ist, dass die Täter ungeschoren davon kommt“, klagt Mariola Neurode. Wer nichts habe, dem könne man nichts nehmen und Freiheitsstrafen würden in Fällen wie diesem auf Bewährung ausgesetzt. Außerdem könn- ten die Hausbesetzer Revision beantragen, wodurch sich der gesamte Prozess um noch ein Jahr verlängern würde.
Während der Besetzung durch die Gitanos ist es zu einigen verbalen Auseinandersetzungen zwischen Mariola Neurode und den illegalen Bewohnern ihrer Finca gekommen. Das Haus sei von den ungebetenen Langzeitgästen ausgeräumt, zugemüllt und beschädigt worden. „Zu Hause in Deutschland glaubt mir das keiner“, sagt Mariola Neurode.