Eltern entscheiden über Schulmodell
Abstimmung über Einführung der Vormittagsschule von emotionaler Debatte begleitet
In der Valencianischen Gemeinschaft haben die Eltern am Donnerstag über die Einführung der Vormittagsschule die sogenannte jornada continua, abgestimmt. 315 Vor- und Grundschulen sind betroffen – 264 in der Provinz Alicante, 14 in Castellón und 37 in Valencia. 216.000 Eltern durften abstimmen – 182.000 in Alicante, 13.000 in Castellón und 21.000 in Valencia. Jedes Elternteil erhielt eine Stimme. Alleinerziehen- de Eltern erhielten zwei.
Bei der Abstimmung ging es um die Frage, ob ein durchgehender Unterricht von 9 bis 14 Uhr eingeführt werden soll. Das Programm ist umstritten, die Diskussion verlief in den letzten Wochen emotional. Falls die jornada continua eingeführt wird, müssen zwei von drei Schulen in der Provinz Alicante ihr Modell ändern.
Unterschiedliche Argumente wurden ins Feld geführt. Einerseits geht es um die Frage nach dem besten Unterrichtsmodell für die Kinder und ob der Schulstoff besser an einem Stück oder unterbrochen durch eine Mittagspause vermittelt werden kann. Andererseits müssen die Unterrichtszeiten auch mit den Arbeitszeiten von berufstätigen Eltern vereinbar sein.
An verschiedenen Schulen gab es Proteste, weil die Eltern dort nicht an der Abstimmung teilnehmen konnten. Zudem wehren sich die staatlich geförderten colegios concertados gegen die Vormittagsschule und haben beim Oberlandesgericht Klage eingereicht.
Eine Mehrheit von 55 Prozent ist nötig, damit das Programm eingeführt wird. Bei Redaktionsschluss lagen noch keine Resultate vor. Bereits am Morgen sollen jedoch über 55 Prozent der stimmberechtigten Eltern abgestimmt haben. Einige Schulen haben die Abstimmung auch vorgezogen.