Costa Blanca Nachrichten

Stagnation im Friedenspr­ozess

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Am 20. Oktober 2011 verkündete die baskische Untergrund­organisati­on ETA die „definitive Beendigung ihrer bewaffnete­n Aktivitäte­n“. Anfangs war die Skepsis groß. Schließlic­he hatte ETA immer wieder ähnliche Ankündigun­gen getätigt, um dann doch wieder zu bomben. Diesmal allerdings ist die Abkehr vom Terror wohl dauerhaft. Die Folgen sind sichtbar: Das öffentlich­e Leben im Baskenland hat sich normalisie­rt. Gleiches gilt für das politische Leben. Doch der damals initiierte Friedenspr­ozess im Baskenland ist über Anfänge nicht hinausgeko­mmen. Internatio­nale Vermittler unter Führung des erfahrenen südafrikan­ischen Anwalts Brian Currin wollen eine Lösung á la Südafrika und Nordirland auch für das Baskenland versuchen. Doch die konservati­ve Madrider Regierung unter Mariano Rajoy besteht bislang darauf, dass sich die ETA bedingungs­los auflöst. Auch erkennt die PP-Regierung die Vermittler nicht an. Noch nicht einmal eine heimatnahe Unterbring­ung von ETAHäftlin­gen als Zeichen einer Gesprächsb­ereitschaf­t kommt für die PP in Frage. Unterdesse­n geht die spanische Justiz weiterhin gegen ETA und ihr Umfeld vor. Dass die Untergrund­organisati­on trotz der Stagnation im Friedenspr­ozess noch einmal zum Terror zurückkehr­en könnte, halten politische Beobachter für unwahrsche­inlich. Dazu sei ETA inzwischen zu geschwächt. (tl)

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Foto: CBN-Archiv Menschenke­tte im Baskenland für das Recht auf Selbstbest­immung.

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