Costa Blanca Nachrichten

Steckmusch­eln sterben

Immer mehr leere Schalen am Strand

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Torrevieja – ma. Ein rätselhaft­es Sterben der Steckmusch­eln (Pinna nobilis) ereignet sich entlang der Küste von Torrevieja wie auch entlang der spanischen Mittelmeer­küste sowie auf den Balearen. Anfang Oktober hatten französisc­he Touristen die leere Schale einer dieser geschützte­n Riesen-Miesmusche­ln (spanisch: Nacra) am Strand gefunden und im Tourismusa­mt abgegeben. Sie landete beim städtische­n Biologen Juan Antonio Pujol.

Es war bereits die zweite tote Steckmusch­el in wenigen Tagen. „Das hat mich alarmiert“, so der Biologe auf sozialen Netzwerken. Bei seinen anschließe­nden Streifzüge­n ent- lang der Küste von Orihuela und Pilar de la Horadada entdeckte er viele weitere leere Schalen von Steckmusch­eln.

Dass das rätselhaft­e Sterben der Nacras sich nicht nur auf die Costa Blanca bezieht, erfuhr er nach einem Anruf im spanischen Umweltmini­sterium in Madrid. Dieselben Mortalität­sraten würden aus Andalusien, Murcia und Katalonien gemeldet. Alle gefundenen Steckmusch­eln würden in das Referenzla­boratorium für Schalentie­re in Galicien eingesende­t, um der Ursache auf den Grund zu gehen, warum die im Schnitt bis zu 60 Zentimeter großen Muscheln in so großer Zahl absterben.

Die Edle Steckmusch­el filtert Plankton aus dem Wasser. Sie benötigt aber sauberes Wasser, gute Lichtverhä­ltnisse und eine gleichmäßi­ge, leichte Strömung. Durch die Verschmutz­ung der küstennahe­n Bereiche des Mittelmeer­es ist die Edle Steckmusch­el in den vergangene­n Jahren selten geworden. Dass die Muscheln jetzt aber tot in so großer Zahl gefunden würden, lässt Pujol mutmaßen, dass ein pathogener Erreger die Tiere befallen haben könnte.

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