Fiestas nur mit Waffenschein
Über 11.000 Mauren und Christen brauchen ab nächstem Jahr eine Lizenz für Vorderlader
Valencia – ac. Die Moros y Cristianos sind traditionell eine lärmige Angelegenheit. Die Feste zeichnen sich auch durch laute Böller- und Büchsenschüsse aus. Bis Jahresende darf noch unbekümmert herumgeballert werden – lediglich ein Führerschein ist dafür nötig. Doch am 31. Dezember läuft ein Moratorium aus, das den bei den Fiestas beliebten Büchsen einen Sonderstatus verliehen hat.
Ab 2017 wird der Einsatz der Donnerbüchsen, die durch ihre Mündung mit Schwarzpulver geladen werden, einen Waffenschein benötigen. So will es die nationale Waffenverordnung. Der Regierungsvertreter in Valencia hat ein Rundschreiben an die Rathäuser und Fiesta-Kommissionen geschickt, in dem auf die Waffenschein-Pflicht hingewiesen wird.
Lizenz für historische Waffen
Betroffen sind wohl mindestens zehn Prozent der Festeros in der Valencianischen Gemeinschaft. Bei 112.000 Mitgliedern würde das heißen, dass über 11.000 schießfreudige Mauren und Christen ab dem kommenden Jahr einen Waffenschein für Vorderlader benötigen. Dazu müssen sie bei der Guardia Civil die sogenannte AELizenz für historische Waffen beantragen, die dann fünf Jahre gültig ist. Der Antrag ist im Vergleich zu anderen Waffenscheinen jedoch relativ unkompliziert.
Die Nachricht wurde von den Fiesta-Gemeinschaften mit ge- mischten Reaktionen aufgenommen. Agustín Carrasco, Präsident der Fiestavereinigung Mafemic sagte, es handle sich um einen korrekten Entscheid. „Dank der Reglementierung können wir uns besser gegen Unfälle absichern“, erklärte er. Andere, wie David Serrano, der einen Donnerbüchsen-Verleih betreibt, befürchten Geschäftseinbußen: „Gut möglich, dass einige Schützen in Zukunft auf die Büchsen verzichten werden“, bedauert er.