Costa Blanca Nachrichten

Rathäuser müssen Unternehme­n schließen

Defizitäre kommunale Betriebe stehen vor dem Aus – Einsparung­en von 800 Millionen Euro erwartet

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Madrid – tl. In einer Art vorauseile­nden Gehorsams gegenüber Brüssel hat das Finanzmini­sterium mitgeteilt, dass zum 1. Dezember alle kommunalen Unternehme­n geschlosse­n werden, die zwei Jahre in Folge rote Zahlen geschriebe­n haben. Finanzmini­ster Cristóbal Montoro beruft sich auf ein entspreche­ndes Gesetz. Die Einsparung­en, die so im laufenden sowie im kommenden Jahr erzielt werden, sollen sich auf 813 Millionen Euro belaufen.

Für die Bürger, so das Finanzmini­sterium, seien keine Nachteile zu erwarten. Man habe den Rathäusern zwei Lösungen angeboten: Zum einen, dass die Gemeinden das kommunale Unternehme­n aus ihren Mitteln finanziere­n oder es auflösen. Zum anderen, dass die Kommunen selbst die Dienstleis­tungen anbieten. In diesem Fall aber summieren sich die Ausgaben zu den Schulden der Kommune.

In Valencia beispielsw­eise steht das städtische Nahverkehr­s-Unternehme­n auf der Streichlis­te. Doch Compromís-Bürgermeis­ter Joan Ribó ist sich sicher, dass der Kelch an Valencia vorübergeh­t. Zwar sei das Unternehme­n defizitär, dafür aber erhalte es einen jährlichen Zuschuss der Stadt, um die Verluste auszugleic­hen.

In Málaga wiederum wäre das Städtische Institut für Ausbildung und Beschäftig­ung betroffen. Doch auch hier argumentie­rt das PP-Rathaus, dass es sich um eine selbststän­dige Einrichtun­g handele, die keinerlei wirtschaft­liche Aktivität entwickele. Deswegen sei das Institut nicht als kommunales Unternehme­n zu bezeichnen. Ob beide Städte mit ihren Einwänden Erfolg haben, bleibt abzuwarten.

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