Bohne oder König: Der Roscón de Reyes hat seine eigenen Regeln
„Quién lo encuentra paga“, „Der Finder zahlt“, heißt es heute bei dem traditionellen Spiel mit dem Dreikönigskranz. Doch das war nicht immer so. Der Ursprung des „Roscón de Reyes“ist eher in den Saturnfesten des alten Rom zum Jahresende zu suchen. Die arteten, wie man weiß, regelmäßig in große Orgien aus und hatten mit der Ankunft der Heiligen Drei Könige in Bethlehem so gar nichts zu tun.
Bei den heidnischen Festen zu Ehren Saturns bat man nicht nur um Frieden und Wohlstand, sondern begrüßte gleichzeitig die Wintersonnenwende, das neue Jahr. Man spielte ein Spiel, versteckte einen Bohnenkern irgendwo im Raum oder im Haus, manchmal auch in einem Brot, und es gab einen Preis für den, der ihn fand. Aber das war kein Spiel für Kinder, es war ausschließlich für Sklaven gedacht, die, wenn sie ihn fanden, die Freiheit erhielten, allerdings nur für die Dauer der Feiern.
Über die Jahrhunderte breitete sich dieses Spiel in Europa aus, vor allem in Frankreich. Aus dem heidnischen Fest war mit der Zeit eines für Kinder geworden: Wer die Bohne fand, war für einen Tag ein kleiner König. Er wurde festlich gekleidet, mit Geschenken überhäuft und auch sonst mit großer Aufmerksamkeit bedacht – extra für ihn wurde ein besonders schöner Kuchen gebacken, der „Galette du Roi“.
Nach Spanien kam der Brauch mit den Bourbonen. Der Kuchen nahm die Form eines Kranzes an, aus dem „Galette du Roi“, der längst schon Wertvolleres als eine Bohne beherbergte, wurde der „Roscón de Reyes“, und auch die Spielregeln änderten sich. Wer heute die Bohne hat, muss den nächsten Dreikönigs-Kuchen zahlen. Wer allerdings im Roscón das mitgebackene Figürchen findet, darf sich – für einen Tag – die gol-