Auf stillen Wegen...
Vom Collado de la Garga rund um die Quelle Font de la Mata
Verstopfte Straßen, hektischer Alltag und Autogehupe – davon wünscht man sich manchmal weit weg. Irgendwohin wo es ruhig und friedlich ist, wo man dem Vogelgesang lauschen und seinen Gedanken in aller Ruhe nachhängen kann. Allzu lange muss man nicht suchen, das bergige Hinterland der Costa Blanca zeigt sich dazu bestens prädestiniert.
So wie zum Beispiel das malerische Vall de Laguart, das wegen seiner attraktiven Landschaft bei Wanderern bekannt und beliebt ist. Schon die Anfahrt durch die kleinen, früher maurischen Dörfer bis zum 760 Meter hoch gelegenen Collado de la Garga sorgt für Entspannung und Erholung.
Dort oben, wo die Bergketten der Costa Blanca wie ein aufgeschlagenes Buch vor dem Betrachter liegen, findet man eine bewirtschaftete „Almhütte“und viele Wanderwege. Die nachfolgend beschriebene Route führt von diesem Logenplatz aus durch die Südhänge des Vall de Pop und rund um die Quelle Font de la Mata, wo man einem neu geschaffenen Wanderweg auf der Spur sein kann. Die Wanderung lebt von der Stille, der abwechslungsreichen Vegetation und den herrlichen Aussichten.
Hier auf dem Collado de la Garga werden Sie zuerst einmal von der umfassenden Aussicht fasziniert sein. Dazu kommt der Anblick der hübschen „Berghütte“, die sogleich ein wenig an die Alpen oder das Allgäu erinnert. Eine vollendete Harmonie der Kontraste.
Folgen Sie nun dem Hinweisschild PR CV 181 „Font de la Ma- ta“nach rechts. Nach etwa 50 Metern, vor einem Steinhaus, folgen Sie dem gelb-weiß markierten Weg nach links.
Kurz darauf macht die Vergangenheit in Form einer ruinösen Finca auf sich aufmerksam, was das daneben neu erbaute Haus ein wenig verblassen lässt. Die Route führt nun etwa 70 Meter an einem Zaun entlang und biegt dann nach rechts. Durch blühende Macchia, mit Blick auf den von einer Feuerwache gekrönten Cocoll, die Maurenburg El Castellet und den Bergriesen Malla de Llop steigt man in Serpentinen auf einen Forstweg ab.
Hier geht es rechts weiter und gemächlich auf diesem von Ginster und Palmitas gesäumten Pano-
ramaweg schlendernd, nähert man sich einem Steineichenwäldchen und einer Mandelplantage an. Kurz darauf wendet sich der Pfad nach links und vorbei an einem maurischen Dreschplatz wandernd erreicht man eine renovierte Finca. Hier fasziniert ein überdimensionaler Feigenbaum, der größte in dieser Gegend überhaupt.
Weg zur Quelle
Der Weg führt hier nach links weiter, biegt aber schon nach fünf Gehminuten auf einen Betonweg nach rechts ab. So erreichen Sie die Quelle Font de la Mata, deren unmittelbare Umgebung man neuerdings einer gründlichen Renovierung unterzogen hat. Neu ist dabei auch die grün-weiße Markierung, die hinter der Quelle ihren Anfang nimmt und der wir folgen. Es ist ein neues Wege-Teilstück, für das man als passionierter Wanderer wirklich recht dankbar ist. Schön wäre allerdings ein Hinweisschild, aber vielleicht sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen oder man hat es glatt vergessen.
Der Weg ist frisch ausgeschnitten und gut zu gehen. Erst eben, dann sich leicht abwärts senkend trifft er bei einer Mandelplantage auf einen Querweg und eine kleine Finca, wo man die grün-weiße Markierung der neu geschaffenen Zusatzroute wieder findet. Der Hauptweg allerdings führt hier links bergab.
Zusatzroute:
Diese neu geschaffene Route führt als Abstecher an der Finca vorbei und durch Wald hinab in den Barranco Malafí, wo das Ziel eine hundertjährige Steineiche sein könnte, die sich vor einem großen Bauernhaus ausbreitet.
Allerdings müssten Sie den gleichen Weg wieder aufsteigend zurückgehen. Die beschriebene Route würde sich dadurch um insgesamt 2,5 Kilometer und 160 Höhenmeter verlängern. Wenn Sie den Ab- und Aufstieg nicht wollen, gehen Sie eventuell nur bis zum Ende der Mandelplantage, wo Sie einen schönen Ausblick ins Vall de Pop genießen und genügend Felsbrocken zum Rasten finden. Danach gehen Sie wieder zurück zur Finca und setzen die Rundwanderung fort.
Der links bergab führende Hauptweg trifft nach etwa 15 Gehminuten auf die vom Collado de Garga herabkommende Teerstraße. Folgen Sie der Straße wenige Meter bergauf und dann den Wanderschildern zur Font de la Mata. Von der Quelle steigen Sie wieder auf zum Ihnen schon bekannten Höhenweg. Auf dem Höhenweg gehen Sie diesmal nach rechts weiter, und vorbei an mehreren Kirschplantagen treffen Sie wieder auf die Forststraße. Dieser folgen Sie nach links, genießen dabei schöne Ausblicke auf die abwechslungsreiche Umgebung und biegen nach 800 Metern bei einem großen Anwesen auf den Forstweg nach rechts ab.
Kurz darauf ist die gelb-weiße Markierung wieder für uns zuständig. Ignorieren Sie dabei einen Abstieg nach rechts, folgen Sie aber wenige Minuten später dem links aufwärts führenden Weg. Durch Mandelplantagen aufsteigend und mit schönem Blick auf den felsigen Caball Verd erreichen Sie eine markante Kreuzung. Hier genießt man nochmals eine einmalige Aussicht bis zum Meer und eine Ruhe, die in den Küstenorten nur schwer zu finden ist.
Der legendäre Barranco Infierno lässt sich erahnen und die gegenüberliegende Sierra de Medio- día setzt sich gewaltig in Szene. Unsere Route wendet sich hier nach links und führt in aussichtsreichen 15 Minuten recht bequem zum Ausgangspunkt zurück.
Nun könnte man in der „Alm- hütte“den Wandertag mit Blick auf diese wirklich großartige Bergwelt zufrieden und still ausklingen lassen, bevor man sich notgedrungen wieder in den lärmenden Alltag stürzt.