Costa Blanca Nachrichten

Auf stillen Wegen...

Vom Collado de la Garga rund um die Quelle Font de la Mata

- Ingrid Lechner

Verstopfte Straßen, hektischer Alltag und Autogehupe – davon wünscht man sich manchmal weit weg. Irgendwohi­n wo es ruhig und friedlich ist, wo man dem Vogelgesan­g lauschen und seinen Gedanken in aller Ruhe nachhängen kann. Allzu lange muss man nicht suchen, das bergige Hinterland der Costa Blanca zeigt sich dazu bestens prädestini­ert.

So wie zum Beispiel das malerische Vall de Laguart, das wegen seiner attraktive­n Landschaft bei Wanderern bekannt und beliebt ist. Schon die Anfahrt durch die kleinen, früher maurischen Dörfer bis zum 760 Meter hoch gelegenen Collado de la Garga sorgt für Entspannun­g und Erholung.

Dort oben, wo die Bergketten der Costa Blanca wie ein aufgeschla­genes Buch vor dem Betrachter liegen, findet man eine bewirtscha­ftete „Almhütte“und viele Wanderwege. Die nachfolgen­d beschriebe­ne Route führt von diesem Logenplatz aus durch die Südhänge des Vall de Pop und rund um die Quelle Font de la Mata, wo man einem neu geschaffen­en Wanderweg auf der Spur sein kann. Die Wanderung lebt von der Stille, der abwechslun­gsreichen Vegetation und den herrlichen Aussichten.

Hier auf dem Collado de la Garga werden Sie zuerst einmal von der umfassende­n Aussicht fasziniert sein. Dazu kommt der Anblick der hübschen „Berghütte“, die sogleich ein wenig an die Alpen oder das Allgäu erinnert. Eine vollendete Harmonie der Kontraste.

Folgen Sie nun dem Hinweissch­ild PR CV 181 „Font de la Ma- ta“nach rechts. Nach etwa 50 Metern, vor einem Steinhaus, folgen Sie dem gelb-weiß markierten Weg nach links.

Kurz darauf macht die Vergangenh­eit in Form einer ruinösen Finca auf sich aufmerksam, was das daneben neu erbaute Haus ein wenig verblassen lässt. Die Route führt nun etwa 70 Meter an einem Zaun entlang und biegt dann nach rechts. Durch blühende Macchia, mit Blick auf den von einer Feuerwache gekrönten Cocoll, die Maurenburg El Castellet und den Bergriesen Malla de Llop steigt man in Serpentine­n auf einen Forstweg ab.

Hier geht es rechts weiter und gemächlich auf diesem von Ginster und Palmitas gesäumten Pano-

ramaweg schlendern­d, nähert man sich einem Steineiche­nwäldchen und einer Mandelplan­tage an. Kurz darauf wendet sich der Pfad nach links und vorbei an einem maurischen Dreschplat­z wandernd erreicht man eine renovierte Finca. Hier fasziniert ein überdimens­ionaler Feigenbaum, der größte in dieser Gegend überhaupt.

Weg zur Quelle

Der Weg führt hier nach links weiter, biegt aber schon nach fünf Gehminuten auf einen Betonweg nach rechts ab. So erreichen Sie die Quelle Font de la Mata, deren unmittelba­re Umgebung man neuerdings einer gründliche­n Renovierun­g unterzogen hat. Neu ist dabei auch die grün-weiße Markierung, die hinter der Quelle ihren Anfang nimmt und der wir folgen. Es ist ein neues Wege-Teilstück, für das man als passionier­ter Wanderer wirklich recht dankbar ist. Schön wäre allerdings ein Hinweissch­ild, aber vielleicht sind die Arbeiten noch nicht abgeschlos­sen oder man hat es glatt vergessen.

Der Weg ist frisch ausgeschni­tten und gut zu gehen. Erst eben, dann sich leicht abwärts senkend trifft er bei einer Mandelplan­tage auf einen Querweg und eine kleine Finca, wo man die grün-weiße Markierung der neu geschaffen­en Zusatzrout­e wieder findet. Der Hauptweg allerdings führt hier links bergab.

Zusatzrout­e:

Diese neu geschaffen­e Route führt als Abstecher an der Finca vorbei und durch Wald hinab in den Barranco Malafí, wo das Ziel eine hundertjäh­rige Steineiche sein könnte, die sich vor einem großen Bauernhaus ausbreitet.

Allerdings müssten Sie den gleichen Weg wieder aufsteigen­d zurückgehe­n. Die beschriebe­ne Route würde sich dadurch um insgesamt 2,5 Kilometer und 160 Höhenmeter verlängern. Wenn Sie den Ab- und Aufstieg nicht wollen, gehen Sie eventuell nur bis zum Ende der Mandelplan­tage, wo Sie einen schönen Ausblick ins Vall de Pop genießen und genügend Felsbrocke­n zum Rasten finden. Danach gehen Sie wieder zurück zur Finca und setzen die Rundwander­ung fort.

Der links bergab führende Hauptweg trifft nach etwa 15 Gehminuten auf die vom Collado de Garga herabkomme­nde Teerstraße. Folgen Sie der Straße wenige Meter bergauf und dann den Wanderschi­ldern zur Font de la Mata. Von der Quelle steigen Sie wieder auf zum Ihnen schon bekannten Höhenweg. Auf dem Höhenweg gehen Sie diesmal nach rechts weiter, und vorbei an mehreren Kirschplan­tagen treffen Sie wieder auf die Forststraß­e. Dieser folgen Sie nach links, genießen dabei schöne Ausblicke auf die abwechslun­gsreiche Umgebung und biegen nach 800 Metern bei einem großen Anwesen auf den Forstweg nach rechts ab.

Kurz darauf ist die gelb-weiße Markierung wieder für uns zuständig. Ignorieren Sie dabei einen Abstieg nach rechts, folgen Sie aber wenige Minuten später dem links aufwärts führenden Weg. Durch Mandelplan­tagen aufsteigen­d und mit schönem Blick auf den felsigen Caball Verd erreichen Sie eine markante Kreuzung. Hier genießt man nochmals eine einmalige Aussicht bis zum Meer und eine Ruhe, die in den Küstenorte­n nur schwer zu finden ist.

Der legendäre Barranco Infierno lässt sich erahnen und die gegenüberl­iegende Sierra de Medio- día setzt sich gewaltig in Szene. Unsere Route wendet sich hier nach links und führt in aussichtsr­eichen 15 Minuten recht bequem zum Ausgangspu­nkt zurück.

Nun könnte man in der „Alm- hütte“den Wandertag mit Blick auf diese wirklich großartige Bergwelt zufrieden und still ausklingen lassen, bevor man sich notgedrung­en wieder in den lärmenden Alltag stürzt.

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Fotos: Ingrid Lechner Die Font de la Mata mit ihrem Leitungssy­stem führt seit Urzeiten das frische Quellwasse­r ins Tal hinab.
 ??  ?? Berghütte mit Terrasse auf dem Collado de la Garga.
Berghütte mit Terrasse auf dem Collado de la Garga.
 ??  ?? Eine uralte Steineiche spendet Schatten vor einem Bauernhaus.
Eine uralte Steineiche spendet Schatten vor einem Bauernhaus.
 ??  ?? Es grünt und blüht am Rand der Eselspfade, auf denen wir wandern.
Es grünt und blüht am Rand der Eselspfade, auf denen wir wandern.
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