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Schwere Vorwürfe gegen Alicantes Ex-Bürgermeister Castedo und Alperi
Das Ermittlungsverfahren um die Korruptionsvorwürfe gegen Alicantes ExBürgermeisterin Sonia Castedo und ihren Vorgänger Luis Díaz Alperi ist abgeschlossen. Der Untersuchungsrichter kommt zu dem Schluss, dass Castedo und Alperi bei der Bearbeitung des Flächennutzungsplans (PGOU) in Alicantes Rabasa-Gebiet eindeutig zugunsten des Bauunternehmers Enrique Ortiz gehandelt haben.
Noch knapp 30 Tage bleiben nun Zeit, um das Verfahren gegen die beiden prominenten Beschuldigten und sieben weitere Beteiligte zu erheben. Der Rabasa-Fall ist Teil des riesigen Korruptionsskandals Brugal. Im Mittelpunkt stehen in Alicante Einflussnahme und Bestechungsvorwürfe bei der Genehmigung eines Bauvorhabens für 13.000 Wohnungen in dem Gebiet, in dem sich ursprünglich Ikea niederlassen wollte. Im Mai 2016 hatte das Gericht die Vorwürfe wegen erheblicher Einflussnahme Ortiz’ auf das Rathaus von Alicante zunächst wegen mangelnder Beweise zu den Akten gelegt.
Besondere Bedeutung misst der Untersuchungsrichter bei den Ermittlungen gegen Castedo und Al- peri den regelmäßigen Treffen in der Anwaltskanzlei des Bruders der Ex-Bürgermeisterin, José Luis Castedo, bei. „Jeder Beteiligte verfolgte eigene Interessen in einem Szenario, das die Stadtplanung zum Geschäft für einige wenige Privilegierte machen sollte“, so der Ermittlungsrichter, der überzeugt davon ist, dass der Flächennutzungsplan ganz dem Geschmack Ortiz’ angepasst wurde.
Stadtplanung als lukratives Geschäft für einige wenige Privilegierte