Erste Demo gegen Umweltzerstörung
Am 4. Februar 1888 demonstrierten die Arbeiter der Minen von Riotinto bei Huelva gegen ihre harten Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhne. Daneben protestierten die Arbeiter aber auch gegen die von den Minen ausgehende Luftverschmutzung, weshalb die Kundgebung als erste Umweltdemo in Spaniens Geschichte einging.
Auf dem Gelände der Minen ließ die englische Betreibergesellschaft regelmäßig Mineralien aufhäufen und verbrennen. Durch diese Praxis, die in England seit Jahrzehnten verboten war, wurden schwefeldioxidhaltige Gase freigesetzt. Die toxische Rauchentwicklung vertrieb die Familien immer wieder aus ihrem Wohnort.
Die Missstände trieben die Anwohner schließlich auf die Straße. Auf dem Dorfplatz von Riotinto kamen Tausende Demonstranten zusammen. Ihr Protest wurde indes gewaltsam niedergeschlagen. Die spanischen Soldaten eröffneten das Feuer und schossen wahllos auf Arbeiter, Frauen und Kinder.
Nach offiziellen Angaben kamen dabei 14 Personen ums Leben, tatsächlich aber starben wohl mehr als 100 Menschen. Von den staatlichen Instanzen wurde der Vorfall jedoch totgeschwiegen. Schließlich hatte das Unternehmen Rio Tinto Company Limited beim Aufkauf der Minen 15 Jahre zuvor 92 Millionen Peseten in die leeren Staatskassen gespült. (jan)