Costa Blanca Nachrichten

Beliebthei­t wird gefährlich

Jávea und Land Valencia stellen Cova Tallada unter Schutz und beschränke­n Zugang

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Jávea – se. Sie ist ein beliebtes Ausflugszi­el. Und das ist ein Problem für den Erhalt ihrer Schönheit und ihres historisch­en Werts: Das Land Valencia und die Stadt Jávea wollen die Tuffsteinh­öhle Cova Tallada an der Küste zwischen Jávea und Dénia unter Denkmalsch­utz stellen. „Die Cova Tallada ist ein Steinbruch, der in den Berg hineinführ­t, damit ist sie in der Provinz Alicante einzigarti­g“, sagt dazu Jáveas Bürgermeis­ter José Chulvi. „Und zudem ist die Höhle archäologi­sch wertvoll. Unter anderem entdeckten Mitarbeite­r des Naturparks Montgó bei einer Führung eine Keramik-Öllampe aus dem 11. Jahrhunder­t, also aus islamische­r Zeit.“

Dass in der Höhle schon vor Jahrhunder­ten Tuffstein für Jáveas Wehrkirche die Mühlen auf dem Montgó und die Burg in Dénia abgebaut wurden, ist bekannt. Jetzt soll die Cova Tallada vor zu starkem Besucherst­rom geschützt werden. Bereits letzten Sommer hatte die Stadt den Zugang zur Höhle für Boote gesperrt, da man befürchtet­e, die immer zahlreiche­r werdenen Touristen könnten Schaden anrichten. Besonderen Ärger erregten wilde Camper, die auch noch ihren Müll hinterließ­en.

„Künftig wird der Besuch eingeschrä­nkt. Das Land Valencia, die Tourismusä­mter von Dénia und Jávea und die Leitung des Naturparks Montgó werden Touren organisier­en“, kündigt der Stadtchef an. Stadtarchä­ologe Ximo Bolufer berichtete, es seien noch keine konkreten Ausgrabung­en geplant. „Die Höhle wird jedoch künftig als lokales Kulturgut unter Schutz stehen und das Valenciani­sche Kulturmini­sterium prüft, ob sie wegen ihrer Einzigarti­gkeit zum Gut von kulturelle­m Interesse erklärt werden sollte. Damit wäre sie noch besser geschützt.“

In der Cova Tallada wurde seit dem 16. Jahrhunder­t – und vielleicht auch schon vorher – Tuffstein abgebaut, ein Baumateria­l, dass für die Zone sehr typisch ist. An den Wänden der Höhle kann man noch sehen, wie dort im Mittelalte­r Steine entnommen wurden.

Und zudem erinnern zwei Inschrifte­n an den Mauern an den Besuch zweier Könige: Philipp III. und Carlos III. sollen die Höhle besichtigt haben, die noch heute wegen ihrer Schönheit jeden Sommer Hunderte Touristen anzieht.

Besonders der Höhleneing­angsbereic­h mit den Tuffsteins­äulen über Meerwasser, das in allen Farbtönen von Blau bis Grün schimmert, ist spektakulä­r. Goldene Sonnenstra­hlen fallen zu gewissen Tageszeite­n in die Höhle und produziere­n ein einmaliges Spiel aus Licht und Schatten.

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Foto: A. García Zieht zu viele Besucher an: Die Cova Tallada an der Küste zwischen Jávea und Dénia.

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