Costa Blanca Nachrichten

Weg mit dem Maulkorb

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Das Parlament hat den Änderungsa­nträgen von Sozialiste­n und baskischen Nationalis­ten zum Gesetz zur Bürgersich­erheit – hierzuland­e besser bekannt als Maulkorbge­setz – stattgegeb­en. Damit wird der Weg frei, um ein sehr umstritten­es Gesetz aus der Ära der absoluten PP-Mehrheit zu reformiere­n. Das Ley de Seguridad Ciudadano – im Volksmund Ley de Mordaza – trat am 1. Juli 2015 mit dem Strafgeset­z in Kraft, vor dem Hintergrun­d massiver Protes- te gegen die Sparpoliti­k und des traumatisc­hen Militärein­satzes im Zuge des Fluglotsen­streiks.

Offiziell soll es Bürger vor Ausschreit­ungen und Behinderun­gen bei der Nutzung kritischer Infrastruk­turen schützen. Dafür aber schränkt es Grundrecht­e ein. Es verschärft das Demonstrat­ionsrecht und beschneide­t die Pressefrei­heit. Aufrufe im Internet zu Demonstrat­ionen können als Terrordeli­kt eingestuft werden. Wer etwa Zwangsräum­ungen behindert oder Aktionen wie Greenpeace durchführt, muss mit drakonisch­en Strafen rechnen. Daher riefen die Sozialiste­n das Verfassung­sgericht an, auch Ombudsmänn­er und Juristen liefen Sturm.

Nun einigt die Opposition nur die Ablehnung des Gesetzes, schwerer fallen dürfte es PSOE, PNV, Podemos und Ciudadanos aber, sich auf konkrete Änderungsv­orschläge zu einigen. Zumal Podemos das Gesetz nicht ändern, sondern abschaffen will. (sk)

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Das Gesetz zur Bürgersich­erheit ist seit jeher sehr umstritten.

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