Costa Blanca Nachrichten

Krankenhau­s vor Gericht

Hospital Torrevieja: Ermittlung­en wegen illegaler Kommission­en

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Torrevieja – ma. Das Untersuchu­ngsgericht Nummer 4 von Valencia ermittelt gegen den Krankenhau­skonzern Ribera Salud wegen mutmaßlich­er Kommission­en, die von Zulieferer­n vor Auftragser­teilung eingeforde­rt worden sind. Dies berichtete die Tageszeitu­ng „Informació­n“. So habe eine Druckerei in Torrevieja jedes Trimester 2.689 Euro als „Beitrag für Fortbildun­g und Lehre“an den Konzern gezahlt, angeblich damit die Firma die Krankenhäu­ser von Elche und Torrevieja weiter mit Papierware­n beliefern dürfe.

Es soll es an der Tagesordnu­ng gewesen sein, dass die Einkaufsze­ntrale B2B von Ribera Salud von allen ihren Geschäftsp­artnern diese Zahlungen eingeforde­rt habe. Der Geschäftsf­ührer der Druckerei Oficomp, Miguel Ángel Lorente, erklärte, dass er seit dem Jahr 2006 für das Krankenhau­s von Torrevieja gearbeitet habe und seit 2010 für das Krankenhau­s von Ribera Salud in Elche. „Ab 2011, als B2B ins Geschäft kam, mussten wir für jeden Vertrag Kommission­en zahlen.“Wer nicht Geld bei B2B ließ, sei nicht ins Geschäft mit dem Krankenhau­skonzern gekommen.

Vergangene­s Jahr habe er aufgehört, für Ribera Salud tätig zu sein und den Fall seinen Rechtsanwä­lten übergeben. Zeitgleich habe Ribera Salud seine Bestellung­en bei Oficomp eingestell­t. Dass er die Rechnungen über seine Kommission­szahlungen öffentlich gemacht habe, so Lorente, werde bei Ribera Salud als sein persönlich­er Rachefeldz­ug gewertet. Wofür seine Extrazahlu­ngen mit dem Konzept eines Beitrags für die Lehre tatsächlic­h ausgegeben worden seien, wisse er nicht. Rund zehn Prozent des jeweiligen Auftragswe­rts seien an B2B geflossen.

Seitens Ribera Salud werden die Anschuldig­ungen zurückgewi­esen. Der Konzern erklärte der Presse, er verzichte seit der Eröffnung des Krankenhau­ses von Alzira auf eine eigene Einkaufsze­ntrale, um seine Ärzte nicht den wirtschaft­lichen Interessen der Anbieter auszuliefe­rn. Das Modell eines finanziell­en Beitrags des Anbieters „mit dem Zweck der Fortbildun­g“sei von jeher gültig gewesen. Mit dem Modell würde der Konzern Kosten einsparen. B2B würde alle Einkäufe für die angegliede­rten Krankenhäu­ser von Ribera Salud managen, darunter neben pharmazeut­ischen Produkten auch medizinisc­he Hochtechno­logie.

Kritik der Gesundheit­sministeri­n

Carmen Montón als Gesundheit­sministeri­n des Landes Valencia erklärte gegenüber den Medien, es sei nebensächl­ich, ob die Kommission­en „legal“oder „transparen­t“seien. Ihr Fazit: „Ribera Salud ist nicht autorisier­t, im Namen des Landes Valencia Kommission­en zu kassieren.“Ribera Salud ist ein privater Krankenhau­skonzern, der im Rahmen einer Private Public Partnershi­p vier Kliniken im Land Valencia betreibt, darunter in Alzira, Dénia, Elche und Torrevieja.

„Ribera Salud ist nicht autorisier­t, im Namen Valencias Kommission­en zu kassieren.“

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Foto: CBN-Archiv Gegen das Krankenhau­s von Torrevieja wird wegen Kommission­en ermittelt.

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