Verwirrung um Dekret
Valencia/Alicante – ann. Wütende Eltern und viel Verwirrung hat das Dekret zur Schulreform von Valencias Erziehungsminister Vicent Marzà bislang hervorgebracht. Bis Mittwoch vergangener Woche musste jede Schule im Land Valencia darüber abstimmen, welches Niveau des mehrsprachigen und dynamischen Programms (PPD) im kommenden Schuljahr dort eingeführt werden soll. Die Abstimmung erfolgte in vielen Fällen kurzfristig – und ohne dass Schulleitung, Schulrat und Elternvereinigung recht wussten, worüber sie da eigentlich abstimmten.
Von Seiten der Eltern schlägt Marzà die Kritik entgegen, dass sie nicht ausreichend informiert und bei der Wahl des künftigen Modells übergangen wurden – das immerhin die Zukunft ihrer Kinder betreffe. Von seiten der Schulen wurden Bedenken laut, dass noch nicht ausreichend Personal für so viel Unterricht auf Englisch da sei.
Konkret legt das PPD fest, wie viele Unterrichtswochenstunden jeweils auf Spanisch (Castellano), Schulen stimmen über künftiges Niveau ab Valenciano und Englisch erteilt werden – mehr Castellano ist das Basisprogramm (básico I und II), mehr Valenciano – und daran geknüpft auch mehr Englisch – das Fortgeschrittenenprogramm (avanzado I und II).
In der Provinz Alicante haben 164 Schulen, also 40 Prozent, das Fortgeschrittenenprogramm gewählt. Damit liegt sie deutlich unter den 83 Prozent in Castellón und den 55 Prozent in Valencia. In allen drei Provinzen jedoch ist die Mehrheit der Schulen auf den Zug der mehrsprachigen Bildung aufgesprungen. 32 Prozent der Schulen Alicantes wählten das mittlere und 28 Prozent das Basisniveau.
Dabei muss allerdings bedacht werden, dass ein Heruntersetzen des bisherigen Standards nicht möglich war, das heißt, eine Schule mit Valenciano-Zweig konnte nicht das Basisniveau mit mehr Castellano wählen. Demnach haben 92 Prozent der Schulen in Castellón für ein höheres Niveau gestimmt, in Alicante waren es 54 Prozent und in Valencia 81 Prozent.