Was uns blüht
Heftige Winterstürme führen zu prachtvollster Nachwinterzeit seit Jahren an der Costa Blanca
Selten hat sich der Frühlingsanfang an der Costa Blanca in solch eine Blumenpracht gehüllt. Der ungewöhnlich regenreiche Winter hat der Küste eine wunderbare Landschaft mit Mohnblumen, Margeriten und vielen anderen heimischen Arten beschert.
Zwei Stürme in drei Monaten, ein historischer Schneefall, über die Ufer getretene Flüsse, gesperrte Straßen, von Wellen oder Erdrutschen zerstörte Häuser, zusammengestürzte alte Trockensteinmauern, überschwemmte Felder, blockierte Fischfangflotten, verschwundene Uferpromenaden, verlorene Millionen Euro... es war kein leichter Winter für die durstige Erde von Alicante.
Drei Jahre harter Trockenheit haben eine abgezehrte Landschaft mit rissiger Erde und im Sterben liegender Wildflora hinterlassen, in der sich überall ein monotones Strohgelb aufdrängte. Minimal befüllt waren die Staubecken von Amadorio und von Guadalest. Im ersten konnte man mit dem Auto fast bis zum Damm heranfahren.
Die Zahlen sind enthüllend: Während der Winter 2015-2016 mit durchschnittlichem Niederschlag von 17,8 Litern pro Quadratmeter der trockenste seit 1950 im Land Valencia war, bot der, der gerade zu Ende ging, Regenfälle von 326,7 Litern pro Quadratme- ter, wie die staatliche Meteorologie-Agentur berichtet. Zwei aufeinanderfolgende Winter, die so gegensätzlich sind, dass sie sich fast in ihren Extremen berührten: Diesen Winter hat es fast 20 mal mehr geregnet als im vorherigen.
Nun sehen die Staubecken wieder aus wie Seen und nicht wie verlassene Steinbrüche, das Nass strömt wieder durch Flussbetten, die sich in staubige Wege verwan- delt hatten. Äcker haben wieder die Form angenommen, die sie einst hatten, während neue Flussmündungen Strände unterbrechen.
Mit dem Anstieg der Temperaturen hat eine üppige Decke aus Wildpflanzen die Costa Blanca bedeckt, wie sie schon niemand mehr in diesen Breiten kannte. Die letzten Mandelbäume und die ersten Kirschbäume stimmten in den ers-
Im März und April können Wanderer im Herbarium Valencias über 1.600 Pflanzenarten genießen
ten Märzwochen in der Blüte überein. Die wilden, weißen und gelben, Gänseblümchen, Bellis annua und Bellis sylvestris, wachsen mit langen Stengeln über einen Meter hoch auf den Terrassenbeeten der alten Huerta von Alicante.
In Mutxamel, Sant Joan oder Busot, ist die zur Tradition gewor-