Costa Blanca Nachrichten

Reflexion über das Leben

An Kinderlähm­ung erkrankter Pascual Cervantes hat ein Buch herausgege­ben

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In Dénia kennt ihn fast jeder. Pascual Cervantes fällt auf, wenn er mit seinem ElektroRol­li durch die Innenstadt düst. Und das tut der 47-jährige Valenciano recht häufig – zuweilen auch allein. Cervantes kommt gut alleine zurecht, ist nicht unbedingt auf fremde Hilfe angewiesen, um sich fortzubewe­gen. An Kinderlähm­ung erkrankt, sitzt er von Kindesbein­en an im Rollstuhl.

Aber das hält ihn nicht davon ab, sich an sportliche­n Aktivitäte­n wie Fußball oder Schwimmen zu beteiligen, die von der von Jimmy Higueras geleiteten Behinderte­norganisat­ion „Condenados al Bordillo“ermöglicht werden. Und jetzt überrascht der stets gut gelaunte Dénianer damit, dass er ein Buch mit dem valenciani­schen Titel „Els colors de Pascual“(„Pascuals Farben“) über sein Dénia geschriebe­n hat, das er so sehr liebt.

Doch wie kam das Buch überhaupt zustande? Er habe mit dem Schreiben begonnen, als man ihm eine elektrisch­e Schreibmas­chine geschenkt habe. „Ich war 15 Jahre alt und stellte fest, dass ich über die Literatur mit anderen Menschen kommunizie­ren kann“, sagt Cervantes mit der Übersetzun­gshilfe von Higueras, der seit vielen Jahren mit ihm arbeitet und seine Art zu reden versteht. Die Schreibere­i sei für ihn eine gute Möglichkei­t, sich zu entspannen und Kontakt mit dem Leben aufzunehme­n.

Und wovon handelt das Buch, in dem Kurzgeschi­chten, Verse und Gedichte zu finden sind? Es sei vor allem eine Reflexion über das Leben, sagt Cervantes. „Und über das Dénia, das es immer für mich war, mit seinem Montgó, der Calle Marqués de Campo und dem Meer.“

Ob er in Dénia Probleme hat mit architekto­nischen Barrieren? „Dénia ist eine sehr ebenerdige Stadt, in der ich jeden Winkel kenne“, sagt der Autor. „Ich bewege mich gerne durch Dénia. Mit den Jahren sind viele Barrieren beseitigt worden und es ist inzwischen recht einfach, sich mit einem Rollstuhl fortzubewe­gen.“

Das Buch sei eine Reise zu sich selbst, fügt Higueras hinzu. „Eine Verbindung zwischen dem Himmel und der Erde, dafür geschaffen zu erkennen, dass in jedem von uns die Möglichkei­t schlummert, das Leben mit dem Herzen und nicht mit dem Verstand oder der Vernunft zu verstehen.“

Pascual Cervantes schreibt bereits weiter: an einem Roman, den er auch gerne veröffentl­ichen möchte.

„Mit den Jahren sind viele Barrieren beseitigt worden“

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Fotos: privat Sprachtrai­ning mit Logopädin: Cervantes kann sich besser schriftlic­h artikulier­en.
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Im Wasser fühlt sich Pascual Cervantes besonders wohl.
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Immer gut gelaunt.

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