Costa Blanca Nachrichten

Deutsch-spanisches Heer plündert Rom

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Am 6. Mai 1527 begann die Plünderung Roms durch Soldaten des deutsch-römischen Kaisers Karl V., der zugleich als König Carlos I. über Spanien herrschte. Der Sacco di Roma ging als einer der größten Gewaltexze­sse eines außer Kontrolle geratenen Söldnerhee­res in die Geschichte ein.

Seit 1521 stritten das von Carlos I. regierte Spanien und Frankreich um die Vorherrsch­aft in Oberitalie­n. Auf Betreiben von Papst Clemens VII. verbündete­n sich im Jahr 1526 das Herzogtum Mailand, die Republik Venedig sowie der Kirchensta­at mit Frankreich, um die Machtfülle des Habsburger­s einzudämme­n.

Gegen die als Heilige Liga von Cognac benannte Allianz kämpfte Carlos I. mit einem aus 10.000 deutschen Landsknech­ten, 5.000 spanischen Infanteris­ten und 3.000 italienisc­hen Soldaten bestehende­n Heer. Bezahlt wurden die Söldner indes nur unzureiche­nd.

Das aufständis­che Heer marschiert­e daher nach Rom, um sich selbst zu entlohnen. Ohne einen von allen Truppentei­len anerkannte­n Anführer raubten, folterten, töteten und vergewalti­gten die Sol- daten dort nach Belieben. Geplündert wurden vor allem Kirchen und Paläste religiöser Würdenträg­er.

Carlos I. bedauerte die Vorfälle und dementiert­e, die Plünderung toleriert oder gar selbst angeordnet zu haben. Papst Clemens VII. mied in der Folge jeglichen Konflikt mit dem Habsburger. (jan)

 ??  ?? Im Mai 1527 fielen die Söldnertru­ppen von Carlos I. über Rom her, wo sie nach Belieben raubten, folterten und töteten.
Im Mai 1527 fielen die Söldnertru­ppen von Carlos I. über Rom her, wo sie nach Belieben raubten, folterten und töteten.

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